Babylon (Filmtheater)

Mitte (Spandauer Vorstadt),
Rosa-Luxemburg-Straße 30/Hirtenstraße 6.

Dia-Serie Babylon Das B. wurde im Zusammenhang mit der städtebaulichen Neugestaltung des ehemaligen  Kontext: Scheunenviertel Scheunenviertels 1928/29 nach den Entwürfen von Hans  Kontext: Poelzig, Hans Poelzig errichtet. Merkmale des Wohngebäudes mit integriertem Kino sind die abgerundeten Ecken und horizontalen Fassadenbänder. Das der Neuen Sachlichkeit zugeordnete Rangtheater verfügte im Parkett über 932, im Rang über 229 und in den Logen/Ranglogen über 78 Plätze (2001 insgesamt 447 Plätze). Zeitweise nutzte man das Filmtheater auch als Varieté. Der schlichte rechteckige Zuschauerraum erhielt beim Umbau 1948 Stuck- und Goldverzierungen. In der Folge diente das B. als DEFA-Uraufführungskino mit einer besonderen Ehrenloge für Wilhelm  Kontext: Pieck, Friedrich Wilhelm Reinhold Pieck, seit 1981 als Kino des staatlichen Filmarchivs. Seit August 1993 ist es bis auf ein Provisorium im Foyer wegen Einsturzgefahr geschlossen. Das Filmtheater gilt als das einzig erhaltene Großkino der Stummfilmzeit und verfügt aus dieser Zeit auch noch über eine originale Kinoorgel. Am 4. 5. 2001 wurde der Kinosaal mit zwei Leinwänden – für moderne Breitwand- und für kleinformatige Filme der 20er und 30er Jahre – mitsamt Orchestergraben wieder übergeben. Gedenktafeln erinnern an Poelzig und den Filmvorführer Rudolf  Kontext: Lunau, Rudolf Lunau, der 1933/34 hier eine Gruppe von Widerstandskämpfern gegen das NS-Regime zusammenführte. Das B. ist denkmalgeschützt.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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