Strategien für Kreuzberg

Auf Initiative der Evangelischen Kirchengemeinden in SO 36 wurde 1977 ein Projekt der Stadtteilerneuerung entwickelt und mit dem Senat von Berlin und dem Bezirk Kreuzberg umgesetzt: In einer öffentlichen Ausschreibung wurden alle Bewohner und am Stadtteil Interessierten aufgefordert, Vorschläge zu sozialen, baulichen, kulturellen und politischen Erneuerung des Stadtteils zu machen und der Projektkommission, die neben Vertretern von Senat und Bezirk mehrheitlich aus Bewohnern des Stadtteils bestand, einzureichen. Aus den über einhundert Einsendungen wählte die Kommission 15 Vorschläge aus und beauftragte die Autoren, sie vor Ort mit den Bewohnern in Projekte auszuarbeiten, deren Finanzierung vom Senat zugesagt war. Ab 1978 begann die Umsetzung, die bürgerseitig von der "Bürgerinitiative SO 36" (mit eigener Zeitschrift bis 1991 "Südost Expreß") und vom "Verein SO 36" getragen wurde. Wichtigstes Instrument war ca. zwölf Jahre der "Stadtteilausschuss SO 36", in dem mit den Behördenvertretern alle Maßnahmen und der Mitteleinsatz für SO 36 beraten und gelenkt wurden. Die Instandbesetzerbewegung begann Ende 1979 im Strategiengebiet und sorgte für den politischen Druck der weiteren Erneuerung, die IBA (Alt) wurde zur Weiterführung der St. in SO 36 angesiedelt. Die besetzten Häuser, soweit sie nicht aufgegeben wurden, sind bis auf zwei Objekte legalisiert und weitgehend zu sozialen Einrichtungen (Genossenschaft Luisenstadt/ Kontext: Kerngehäuse Gewerbehof Cuvrystraße e. V. Kerngehäuse/ Kontext: Regenbogenfabrik - Kultur- und Nachbarschaftszentrum Regenbogenfabrik/Punkerhaus/Kinderkino usw.) ausgebaut worden.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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