Kreuzberg,
Lausitzer Straße 22.
Das denkmalgeschützte, fünfgeschossige Mietshaus mit Remise und Schuppen wurde 1877 von Friedrich Gennrich errichtet. Das älteste Fabrikgebäude auf dem Hof stammt von 1876. Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile der Fabrik und angrenzende Gebäude zerstört. Ende der 1970er Jahre erwarb die Abschreibungsgesellschaft Wohnbau-Design GmbH das Terrain, um hier Neubauten zu errichten. Die Anwohner wollten statt des Abrisses die Erhaltung und Sanierung der Wohnhäuser und der Fabrik sowie die Einrichtung eines Kinder-, Kultur- und Nachbarschaftszentrums. 1981 kam es deshalb zur Hausbesetzung und zur Gründung des Vereins "Regenbogenfabrik Block 109 e. V.". Im Herbst 1981 wurde ein großer Teil der nutzbaren Räume der Fabrik durch Brandstiftung zerstört. Die teilweise gerichtlichen Auseinandersetzungen mit den Eigentümern zogen sich bis 1984 hin. Die Wohnbau-Design GmbH verzichtete nun auf den Abriss und gewährte den Hausbesetzern einen auf fünf Jahre befristeten Mietvertrag. Mit öffentlichen Fördermitteln wurde das Kultur- und Nachbarschaftszentrum Regenbogenfabrik vorangetrieben. In den Hinterhäusern und Resten der Fabrik befinden sich u. a. eine Holzwerkstatt, ein Kinderladen, eine Fahrradwerkstatt und ein Kino.
© Edition Luisenstadt, 2002
Stand:
21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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