Ostkreuz (S-Bahnhof)

Friedrichshain,
Sonntagstraße 37, zwischen Neuer Bahnhofstraße, Hauptstraße und Kynaststraße an der Grenze zum Bezirk Lichtenberg.

Dia-Serie Ostkreuz (S-Bahnhof) Mit durchschnittlich 100 000 Fahrgästen pro Tag ist der Bahnhof O. heute der am höchsten frequentierte Bahnhof Berlins. Er entstand in mehreren Abschnitten mit dem Bau der  Kontext: Stadtbahntrasse zwischen Ostbahnhof und MichaelbrückeStadtbahn, die hier an die  Kontext: RingbahnRingbahn angeschlossen wurde. Anfang der 1880er Jahre wurde hinter der heutigen  Kontext: ModersohnbrückeModersohnbrücke in Richtung Osten für die Stadtbahn eine Rampe aufgeschüttet, um die Gleise auf das Niveau der Ringbahn anzuheben. Die fast dreieckige Form des Bahnhofes (heute Bahnsteig A) entstand durch seine Lage zwischen der abzweigenden Nordkurve und der Südkurve zur Ringbahn. Rechts und links befanden sich zwei Seitenbahnsteige (Bahnsteige B und C), die im April 1966 geschlossen wurden. Unterhalb des Bahnsteiges zu ebener Erde, am westlichen Ende des heutigen Bahnsteigs D, entstand das erste Empfangsgebäude, das mehrmals umgebaut während des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde. Umsteigemöglichkeiten von der Stadt- und Ringbahn zur Ostbahn und zur Schlesischen Bahn ermöglichte die Treppe vom Bahnsteig A nach D, die heute noch in Gebrauch ist. Am 07.02.1882 wurde der heutige Bahnsteig A als Bahnhof Stralau-Rummelsburg eröffnet, der Name ergab sich aus den östlich und südöstlich anschließenden Ortsteilen. Mit der Eröffnung wurden die Bahnhöfe Stralau auf der Ringbahn und Rummelsburg an der Strecke nach Köpenick aufgegeben. Mit dem sprunghaften Ansteigen des Vorortverkehrs Ende des 19. Jahrhunderts und durch die Einführung des Vororttarifs am 01.10.1891 wurden neue Haltepunkte notwendig. 1903 wurde der Bahnsteig für die Strecke nach Köpenick, der heutige Bahnsteig E, errichtet. Etwa zur gleichen Zeit entstand der die Bahnsteige überquerende hochgelegene Ringbahnsteig (heute Bahnsteig F), der den Nord- und Südring direkt zum Vollring verband. Mit der Elektrifizierung der Stadtbahn, der Ringbahn und des Vorortverkehrs bis 1929, der Entstehung der S-Bahn, wurde der Bahnhof O. zu einem reinen S-Bahnhof. 1926 wurde nach Entwürfen von Richard Brademann (1884–1965) im Stil der Neuen Sachlichkeit die Fußgängerüberführung von der Sonntagstraße zum Markgrafendamm gebaut. In Anlehnung an den S-Bahnhof Westkreuz erhielt der Bahnhof am 15.05.1933 den Namen Ostkreuz. Während des Zweiten Weltkrieges stark zerstört, konnte von Juni 1945 bis September 1946 mit Ausnahme der Strecke nach Köpenick der S-Bahn-Verkehr wieder aufgenommen werden. In Richtung Köpenick/Erkner gab es bis Januar 1948 Dampfbetrieb auf den Fernbahngleisen, da die S-Bahn-Gleise demontiert waren. Nach dem Bau der Berliner Mauer im August 1961 verlief der gesamteS-Bahnverkehr im Ostteil Berlins über den Bahnhof O. Heute bedient er die Linien S 3 bis S9. Für den unter Denkmalschutz stehenden Bahnhof gibt es seit Jahren Pläne, ihn in einen modernen und leistungsfähigeren Verkehrsknoten umzubauen.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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