Der G. erhielt seinen Namen nach der Fusion der Georgen- und der Parochialgemeinde (Mitte) 1968. Als Begräbnisstätte der St.-Georgen-Gemeinde wurde er 1848 außerhalb der Stadt, nahe der Akzisemauer angelegt. Die 16,5 ha große Fläche besitzt im wesentlichen noch historische Strukturen und eine der ältesten erhaltenen Friedhofskapellen in Berlin. Das Gebäude entstand vermutlich nach Entwürfen von Paul Erdmann (18311903) von 1865 bis 1867. Seine übergiebelte Fassade ist gegliedert von Rundbogenfriesen und-fenstern sowie durch ein von Säulen eingefasstes Portal. Nach Nordosten schließt sich an die Kapelle eine Leichenhalle mit Säulenumgang an. Das älteste Grab des G. ist das des Steinmetzmeisters Johann Carl Julius Albrecht (17941848). Der Friedhof verfügt über mehrere bemerkenswerte Grabstätten aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, so im nördlichen Teil in Gitter eingefasste Ruhestätten, zudem Wandgrabmale und Gruftkapellen an der Nordwestmauer. Zu den bedeutenden Grabstätten zählt das Mausoleum für die Familie des Holzhändlers Ernst Carl Francke. Das aufwändige Bauwerk wurde um 1898 von Werner Lundt (1859 nach 1929) und Georg Kallmorgen (18621924) geschaffen. Zur Innenausstattung gehörten stattliche Bronzeskulpturen in Lebensgröße von Johann Bossard (18741950); die Leuchterengel sind nun Kapellenschmuck, die "Vier Lebensalter" haben ihren Standort im östlichen Urnenhain. Weitere sehenswerte Grabmale sind: das Mausoleum der Familie Martiny, eine Grabstätte mit säulenflankiertem Portikus und Bronzeplatten mit Flachrelief von Franz Rosse (18581900); das Wandgrabmal der Familie Kurtze aus Muschelkalk mit einem Bronzerelief mit einem Menschenpaar, 1905 entworfen von Otto Stichling (18661912), gegossen von Hermann Gladenbeck (18271918); das Grabmal für Otto Lange ( 1929) mit einer überlebensgroßen Bronzefigur einer an das Kreuz sich lehnenden Trauernden von Hans Dammann (18671942) sowie die Grabstätte für Helmut Kraatz (19021983), Gynäkologe und Direktor der Berliner Universitäts-Frauenklinik, mit einer von Achim Kühn(* 1942) geschaffenen Metallskulptur. Das von Schadow geschaffene Grabmal des Geografen Anton Friedrich Büsching, das sich derzeit im Märkischen Museum befindet, soll wieder seinen Platz auf dem G. finden. Letzte Ruhe fanden auf diesem Friedhof auch Bernhard Rose, John Stave und Alfred Gyss, gen. Fredy Sieg (18781962), Schauspieler, der mit dem Lied: "An der krummen Lanke" 1923 bekannt geworden war. Der G. steht unter Denkmalschutz.