Direktorialwohngebäude der Berlin-Görlitzer Eisenbahn

Kreuzberg,
Görlitzer Straße 74.

1874 entstand das Gebäude in Zusammenhang mit dem Bau des  Kontext: Görlitzer BahnhofGörlitzer Bahnhofs nach Plänen von Milanowski. Es erhielt eine gequaderte Fassade im spätklassizistischen Stil. Das D. war Teil des Komplexes von Direktorial- und Beamtenwohnhäusern der Berlin-Görlitzer Eisenbahngesellschaft. Im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde das Eckgebäude Görlitzer Straße 75/Skalitzer Straße 47/48 (auf dem Grundstück befindet sich heute eine Tankstelle). Erhalten blieb neben dem D. das auf dem rückwärtigen Grundstück anschließende  Kontext: Beamtenwohnhaus Skalitzer StraßeBeamtenwohnhaus Skalitzer Straße 49/50. Beide hatten Wohnungen für die Direktoren und Oberbeamten der Gesellschaft. Das D. war neben einem Haus in der Lübbener Straße das erste instandbesetzte Haus in West-Berlin. Da die Besetzung 1979 unmittelbar vor den Abgeordnetenhauswahlen erfolgte, kam es zu einer friedlichen Lösung. Zu den Erstbesetzern gehörte u. a. Volker Härtig, inzwischen Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Bornstedter Feld. Heute befinden sich in dem denkmalgeschützten Haus u. a. die Büros der Rechtsanwälte Johannes Eisenberg und Stefan König.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html