Das B. befand sich im ehemaligen Kollegienhaus und späteren Kammergericht. Das Gebäude ist heute das letzte erhaltene Palais seiner Zeit in der südlichen Friedrichstadt. Es wurde 17331735 von Philipp Gerlach als barocke Dreiflügelanlage entworfen. Als "Königliches Collegienhaus" diente es der Unterbringung verschiedener Behörden und gilt damit auch als erstes reine Bürogebäude Berlins. Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts befand sich hier mit dem "Königlichen Kammergericht" nur noch das oberste preußische Gericht, an dem u. a. auch E. T. A. Hoffmann als Jurist arbeitete. 1913 wurde das Gebäude Sitz des Evangelischen Konsistoriums der Provinz Brandenburg. Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, erfolgte 19671969 der Neuaufbau unter Berücksichtigung einer zukünftigen Nutzung als Museum. Am 21.06.1969 erfolgte die Eröffnung als B. Das Museum war 1962 infolge der Teilung der Stadt aus einer Bürgerinitiative mit dem Ziel entstanden, neben dem traditionellen Märkischen Museum im Ostteil der Stadt eine eigene berlingeschichtliche Sammlung aufzubauen. Im Mittelpunkt der Schausammlung des Museums standen die historischen Etappen der Berliner Stadtentwicklung, ergänzt durch eigenständige Bereiche wie die Grafische Sammlung, die Abteilung Handwerk und Gewerbe, die Theatergeschichtliche Sammlung und eine Spielzeugsammlung. Für die Aufnahme der Jüdischen Abteilung des Museums sah ein Wettbewerb von 1989 die Erweiterung des Museums durch einen Neubau vor. 1998 entstand hieraus das Jüdische Museum als eigenständige Institution, das 2001 den Erweiterungsbau bezog und nunmehr auch alleiniger Hausherr im Altbau ist. Aus dem B. und dem Märkischen Museum wurde 1995 die Stiftung Stadtmuseum Berlin gebildet.