Bachmann, Johann Friedrich

* 21.07.1799 Drossen/Neumark,
† 26.07.1876 Kassel,
Theologe.

Dia-Serie Bachmann, Johann Friedrich B. war 1824 Lehrer am Schindlerschen Waisenhaus, Friedrichsgracht 57 (Mitte), und ging 1825 als Prediger und Religionslehrer nach Lissabon. Im März 1829 erhielt er die Stelle des zweiten Predigers an der Luisenstadt-Kirche. 1831 bis 1834 veröffentlichte er zwei Sammlungen seiner besten Predigten. Verdienste erwarb sich B. als Mitglied des "Luisenstädtischen Wohltätigkeitsvereins" durch Unterricht für Armenkinder, Gründung der ersten Sonntagsschule und einer Kinderbewahranstalt. 1838 veröffentlichte er sein sorgfältig recherchiertes Buch "Luisenstadt. Versuch einer Geschichte derselben und ihrer Kirche", die erste Darstellung der Geschichte eines Berliner Stadtteils. Auf seine Initiative hin wurde 1843 die St.-Jacobi-Gemeinde von der Luisenstadtgemeinde abgetrennt und die  Kontext: St.-Jakobi-KircheSt.-Jakobi-Kirche errichtet. Auch als Pfarrer dieser Kirchgemeinde engagierte sich B. auf karitativem Gebiet, gründete mehrere Vereine zur Unterstützung der Armen und wurde später auch Kurator des  Kontext: Diakonissenkrankenhaus BethanienDiakonissenkrankenhauses Bethanien. B. stand in den Zeiten der Märzrevolution 1848 auf der Seite der Monarchie, wurde dafür mit dem Roten Adler-Orden ausgezeichnet und 1852 Konsistorialrat im Konsistorium der Provinz Brandenburg. B. befasste sich auch mit den Berliner Kirchengesangsbüchern und dem Liedgut Paul Gerhardts (1607–1676). Er wohnte um 1860 Oranienstraße 132. Sein Grab befindet sich auf alten Friedhof der St.-Jakobi-Gemeinde (Neukölln).

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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