Das 1982 gegründete Z., eine Einrichtung an der Technischen Universität Berlin, ist in Europa einzigartig. Die Idee zur Gründung entwickelten 1978 der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin Heinz Galinski und der damalige Präsident der Technischen Universität, Rolf Berger (* 1933). Mit dem Zentrum sollten in der NS-Zeit geschehenes Unrecht an Juden aufgearbeitet, aber auch künftige Fehlentwicklungen abgewendet werden. So ist das Z. auch ein Ort für Forschungen zur Diskriminierung und gewaltsamen Verfolgung von ethnischen Gruppen. Es verfügt über eine Bibliothek mit mehr als 35 000 Bänden, über ein Archiv und ist in die akademische Lehre eingebunden. 1993 entstanden innerhalb des Z. ein Förderverein, 1999 eine Arbeitsstelle Jugendgewalt und Rechtsextremismus und Anfang des neuen Jahrtausends ein Institut für Konflikt- und Vorurteilsforschung. Schwerpunkte des Z. sind wissenschaftliche Aus- und Weiterbildung, Forschung, Fortbildung von Lehrern, Beratung von Politikern und Information von Medien. Seit der Gründung wurde eine hohe Zahl von Magisterarbeiten und Promotionen betreut. Es wurden Aufsätze, Studien und über 500 Bücher (darunter Lebensberichte von verfolgten Juden) publiziert. Am Z. besteht u. a. ein Forschungsprojekt "Solidarität und Hilfe für Juden 1933 bis 1945", wo bisher 3 000 Versuche, Juden, darunter auch solche in Berlin, vor der Deportation zu bewahren, datengestützt dokumentiert sind. Außerdem ist das Z. eine Stätte der Begegnung von Wissenschaftlern aus aller Welt, von Überlebenden des Holocausts, von Politikern und Interessierten. Eine Reihe von Konferenzen wurde bisher ausgerichtet. Das Z. organisiert Exkursionen zu Stätten des Holocausts. Der Sitz befindet sich im denkmalgeschützten Telefunken-Hochhaus.
Quellen und weiterführende Literatur: [ ND 26./27.10.2002, ND 9./10.11.2002
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