Zech, Paul

(Pseud. Timm Borah, Michel Michael, Pablo Ché, Paul Robert)
* 19.2.1881 Briesen bei Thorn/Westpreußen,
† 7.9.1946 Buenos Aires,
Schriftsteller.

Dia-Serie Zech, Paul Z. gab sein Studium auf und arbeitete 1902/03 im Bergbau in Frankreich und in Belgien und von 1904 bis 1909 im Ruhrgebiet. Er hielt sich dann in Paris auf und lebte seit 1909 als Journalist und freier Schriftsteller. 1912 kam er nach Berlin, wo er als Redakteur, Dramaturg am Dramatischen Theater, Werbeleiter und seit 1925 als Bibliothekar an der Berliner Stadtbibliothek tätig war. Von 1913 bis 1920 gehörte er zu den Mitherausgebern der Zeitschrift "Das neue Pathos". Z. wohnte im Königsweg 22 (heute Naumannstraße, Tempelhof-Schöneberg) und von hier zog er zu Beginn der zwanziger Jahre in die Babelsberger Straße 13. Ab 1925 wohnte er in der Kriemhildstraße 78, die 1929 zusammen mit dem Königsweg in Naumannstraße umbenannt wurde. 1913 erschien die überarbeitete Ausgabe des 1909 verfassten Gedichtbands "Das schwarze Revier" und 1914 der Band "Die eiserne Brücke". In beiden Publikationen verarbeitete Z. seine Erlebnisse aus dem Bergbau. Er war mit Else  Kontext zu: Lasker Schueler ElseLasker-Schüler und Georg  Kontext zu: Heym GeorgHeym bekannt. 1933 verlor er seine Stelle als Bibliothekar, wurde vom NS-Regime verhaftet und im Gefängnis Spandau inhaftiert. Seine Bücher wurden verbrannt. 1934 entlassen, emigrierte er über Prag nach Südamerika, wo er ständig in sozialer Not lebte. Er brach vor seiner Wohnung in Buenos Aires tot zusammen. Seine sterblichen Überreste wurden nach Berlin überführt. Zu seinem Gesamtwerk gehören über 80 Gedichtbände, die fast in Vergessenheit geraten sind. Außerdem schrieb er Erzählungen und Romane wie "Der schwarze Baal" (1917) und "Deutschland, Dein Tänzer ist der Tod" (1980). In der Emigration war Z. Redaktionsmitglied der Deutschen Blätter, die ab 1934 in Santiago de Chile erschienen. Auf Beschluss des Senats von 1975 erhielt er ein Ehrengrab auf dem Landeseigenen Friedhof Schöneberg, Stubenrauchstraße 43-45 (Tempelhof-Schöneberg). In der Naumannstraße 78 erinnert eine Gedenktafel an Z.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist's ? 1928, Voß, Schriftsteller, Killy, Altpreußische, verboten ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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