Vaganten Bühne

Charlottenburg,
Kantstraße 12 a.

Dia-Serie Vaganten Bühne Bevor die Bühne 1956 als Kellertheater ihre heutige Spielstätte in den ehemaligen Kühlräumen des Delphi-Palastes eröffnete, zogen die 1949 von Horst Behrend (1913-1979) und Günter Rutenborn gegründeten Vaganten (von lat. vagari - wandern, umherschweifen) mit ihrem anfangs christlich orientierten Repertoire nach Art einer Wanderschauspieltruppe durch kirchliche Gemeindesäle, Schulen u. a. Spielstätten innerhalb und außerhalb Berlins. In den folgenden Jahren wurden Stücke zeitgenössischer Autoren aus den 1950er und 1960er Jahren in den Spielplan aufgenommen. Standen zunächst Protagonisten des absurden und existentialistischen Theaters auf dem Spielplan, so kamen bald klassische Einakter, Shakespeare-Komödien und Kriminalstücke hinzu. 1979, nach dem Tod von Behrend, ging die Leitung der V. auf dessen Söhne Rainer und Jens-Peter über. Sie nahmen verstärkt sozial- und gesellschaftskritische Gegenwartsdramatik, Werke der klassischen Moderne und anspruchsvolle unterhaltsame Stücke und Komödien ins Repertoire des Theaters auf. Hinzu kamen musikalisch-literarische Revuen zu Erich  Kontext zu: Kaestner ErichKästner und Kurt  Kontext zu: Tucholsky KurtTucholsky sowie moderne Bearbeitungen literarischer Klassiker. Die Inszenierung von "Shakespeares sämtliche Werke (in 90 Minuten)" von Adam Long u. a. ist ein besonderer Publikumsmagnet. Neben der Förderung des künstlerischen Nachwuchses ist es das vorrangige Anliegen der V., einerseits ein junges Publikum an das Theater heranzuführen und zum anderen den theaterinteressierten Besuchern die Begegnung mit guten Repertoirestücken zu ermöglichen. Seit 2001 ist die V. eine der Spielstätten des jährlich in Berlin stattfindenden internationalen Festivals für Improvisationstheater. Die V., 1985 zur Guckkastenbühne mit 99 Sitzplätzen umgebaut, gehört zu den kleineren Berliner Theatern.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Kulturhandbuch, Vaganten.de ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon