Kästner, Erich

(Pseud. Peter Flint, Melchior Kurtz)
* 23.2.1899 Dresden,
† 29.7.1974 München,
Schriftsteller.

Dia-Serie Kästner, Erich Ab 1927 arbeitete K. aus Leipzig kommend als freier Schriftsteller und Journalist in Berlin. Er schrieb von 1926 bis 1933 für die "Weltbühne". Er wohnte 1927 bis 1931 möbliert in der Prager Straße 17. Hier schrieb er seinen Roman "Emil und die Detektive". Im Herbst 1931 bezog er eine eigene Wohnung in der Roscherstraße 16. Zu seinen ersten Veröffentlichungen gehörten die Gedichtbände 1928 "Herz auf Taille" und "Lärm im Spiegel" von 1929, die ihn mit einem Schlag berühmt machten. Daneben schrieb er auch Kinderbücher, unterhaltende Romane und arbeitete in Werner Fincks (1902-1978) Kabarett "Katakombe" mit. Obwohl seine Bücher am 10.5.1933 verbrannt wurden, emigrierte K. nicht ins Ausland. Wenigsten zweimal musste er zu Gestapo-Verhören in die Prinz-Albrecht-Straße. Unerwartet kam der Auftrag, unter dem Pseudonym Berthold Bürger das Drehbuch für den Ufa-Film "Münchhausen" zu schreiben. Als das Drehbuch beendet war, verhängte man am 14.1.1943 ein totales Schreibverbot über K. 1944 traf eine Brandbombe das Haus in der Roscherstraße. K. konnte sich bei Freunden in Charlottenburg verstecken und mit gefälschten Papieren noch vor Ende des Krieges fliehen. Nach 1945 war er Feuilletonredakteur der "Neuen Zeitung" in München, Herausgeber der Jugendzeitschrift "Der Pinguin" und Mitglied des Münchener Kabaretts "Schaubude". 1957 erhielt er den Georg-Büchner-Preis. Er war von 1957 bis 1962 Präsident des P. E. N.-Zentrums der Bundesrepublik. Gedenktafeln in der Prager Straße 10 und in der Parkstraße 3 a/b (Reinickendorf), die Erich-Kästner-Grundschule, Bachstelzenweg 2-8 (Steglitz-Zehlendorf) und die Erich-Kästner-Straße (Marzahn-Hellersdorf) erinnern an K.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Wer ist wer? 1955, Schriftsteller, Jäger 1991, Killy, Voß ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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