Siemensbahn Jungfernheide-Gartenfeld

Charlottenburg/Spandau.

Die S. wurde am 18.12.1929 als Ergänzung des Berliner S-Bahn-Netzes dem Verkehr übergeben. Sie entstand auf Betreiben der Siemenswerke, die auch für die Kosten aufkamen. Ihr Bau war erforderlich geworden, um die ca. 60 000 Siemens-Beschäftigten sicher, pünktlich und bequem von den Arbeitervierteln im Berliner Osten und Norden an den Arbeitsort nach Siemensstadt zu befördern. Die 4,5 km lange S-Bahn-Stichstrecke führte vom Nordringbahnhof Jungfernheide ( Kontext zu: S Bahnhof JungfernheideS-Bahnhof Jungfernheide) bis zum Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. Eigens für diese Strecke musste am Bahnhof Jungfernheide ein dritter Bahnsteig (C) gebaut werden. Er befand sich mit eigenen Aufbauten und Aufgängen rund 200 m östlich der beiden älteren Bahnsteige. Am Endpunkt der neuen Linie - bereits auf Spandauer Gebiet - wurde nach den Plänen und Entwürfen des Architekten Hans  Kontext zu: Hertlein HansHertlein der Bahnhof Gartenfeld errichtet. Die Weiterführung der Strecke nach Haselhorst, Hakenfelde und Henningsdorf war geplant, wurde aber nicht realisiert. Nach dem Zusammenbruch des Berliner S-Bahnverkehrs gegen Ende des Zweiten Weltkrieges nahm die S. am 17.9.1945 ihren Betrieb wieder auf. Eine Betriebsunterbrechung wegen Bauarbeiten und Strommangel erfolgte noch einmal zwischen dem 5.8. und 7.11.1946. Bis zum Herbst 1956 konnte aufgrund des fehlenden zweiten Bahngleises nur im Pendelbetrieb gefahren werden. Ab 2.12.1956 verkehrten die Züge wieder im 10-Minuten-Takt. Bedingt durch den Mauerbau, zunehmenden Autoverkehr und Beschäftigungsrückgang bei Siemens sank die Beförderungszahl, so dass 1976 der Zugabstand wieder vergrößert wurde. Infolge des S-Bahner-Steiks vom 18.9.1980 kam es zur Stilllegung der Strecke. Die Beförderung der Fahrgäste übernahm die damals neu eröffnete U-Bahn-Linie zum Rohrdamm, die ab 1984 nach Spandau weitergeführt wurde.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ S-Bahnhöfe, Residenz ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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