Lewald, Theodor

* 18.8.1860 Berlin,
† 17.4.1947 Berlin,
Politiker.

Dia-Serie Lewald, Theodor L. trat nach der Promotion als Jurist 1885 in den Dienst der Preußischen Verwaltung.1894 wurde er Regierungsrat und 1904 Reichskommissar für die Weltausstellung in St. Louis (USA). 1919 wurde er in Nachfolge von Viktor von  Kontext zu: Podbielski Viktor vonPodbielski Vorsitzender des Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen (DRA) und zugleich Staatssekretär im Innenministerium. Gemeinsam mit Carl  Kontext zu: Diem CarlDiem betrieb er 1921 die Gründung der Deutschen Hochschule für Leibesübungen in Berlin. 1924 wurde L. in das Internationale Olympische Komitee gewählt, in dessen Exekutivkomitee er ab 1927 wirkte. L. trug 1930 den Antrag, die Olympischen Spiele 1936 nach Berlin zu vergeben, im IOC vor. 1931 wurde diese Bewerbung bestätigt. 1933 wurde er Präsident des Organisationskomitees für die Olympiade in Berlin. Er gab dem IOC Garantien für die regelgerechte Durchführung der Olympiade im NS-Deutschland. Diese Garantieerklärung verstieß bereits gegen die humanistischen Grundsätze der Olympischen Spiele, denn L. wusste, dass die Sportler jüdischer Herkunft durch das NS-Regime von der Teilnahme ausgeschlossen wurden. Nach den Spielen wurde er gedrängt, das IOC zu verlassen. 1937 löste ihn dort Walter von Reichenau (1884-1942) ab. L. wohnte ab 1905 Schöneberger Ufer 44 (heute Friedrichshain-Kreuzberg), später Kurfürstendamm 48, danach Kaiserin-Augusta-Straße 58 und nach 1935 in Tiergarten, Admiral-von-Schröder-Straße 22 (heute Mitte). Eine Gedenktafel am Marathontor des  Kontext zu: OlympiastadionOlympiastadions in Charlottenburg erinnert an L. Er wurde auf dem  Kontext zu: Friedhof HeerstrasseFriedhof Heerstraße, Trakehner Allee 1 bestattet.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Charlottenburg, NDB, LABB/TK 2243 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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