Heilmann, Ernst

* 13.4.1881 Berlin,
† 3.4.1940 Buchenwald,
Politiker.

Dia-Serie Heilmann, Ernst H. besuchte ab 1888 das Köllnische Gymnasium und beendete 1903 sein Studium der Staats-und Rechtswissenschaften mit dem Referendarexamen an der Berliner Universität. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft und seiner Mitgliedschaft in der SPD (ab 1898) wurde ihm die Übernahme in den Staatsdienst verweigert. Er arbeitete zunächst als Parlamentsberichterstatter für die sozialdemokratische Presse, von 1909 bis 1917 war er Chefredakteur der "Volksstimme" in Chemnitz und von 1919 bis 1933 Redakteur des "Vorwärts". Von 1928 bis 1933 gab H. die Wochenschrift "Das Freie Wort. Sozialdemokratisches Diskussions-Organ" heraus. 1919/20 war er Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Charlottenburg. Er kandidierte 1919 erfolgreich für die Verfassungsgebende Preußische Landesversammlung, gehörte dem Preußischen Landtag von 1921 bis 1933 an und war Vorsteher der Fraktion der SPD. Im Deutschen Reichstag übte er von Mai 1928 bis Juni 1933 sein Mandat aus. Am 25.6.1933 wurde H. in Berlin festgenommen und kam sofort in das berüchtigte Konzentrationslager Columbia-Haus (Tempelhof-Schöneberg) und dann ins Zuchthaus Plötzensee ( Kontext zu: Justizvollzugsanstalt JVA PloetzenseeJustizvollzugsanstalt Plötzensee). Danach wurde er in die Konzentrationslager Oranienburg, Esterwegen, Dachau und schließlich am 22.9.1938 nach Buchenwald verschleppt. Die Bemühungen der Ehefrau Magdalena Heilmann (1894-1986) um Entlassung Hs. schlugen fehl. Die Aufenthalte im Lager wurden durch wiederholte Gestapo-Verhöre in Berlin unterbrochen. Im Konzentrationslager Buchenwald wurde er ermordet. Auf dem  Kontext zu: Wilmersdorfer Waldfriedhof StahnsdorfWilmersdorfer Waldfriedhof Stahnsdorf erhielt H. ein Ehrengrab in der Familiengrabstätte. Gedenktafeln in Mitte und Friedrichhain-Kreuzberg erinnern an H. und der Heilmannring wurde nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist's ? 1928, M. d. R., Sandvoß, Kienast, Reichstag ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon