Wilmersdorfer Waldfriedhof Stahnsdorf

Stahnsdorf,
Bahnhofstraße 2.

Dia-Serie Wilmersdorfer Dieser etwa 70 ha große Waldfriedhof wurde 1920/21 vom Bezirksamt Wilmersdorf aus Platzmangel außerhalb der Berliner Stadtgrenzen nördlich des Südwestfriedhofs in Stahnsdorf im Landkreis Potsdam nach Plänen des Gartenarchitekten Erwin Barth (1880-1933) angelegt. Im Unterschied zu Barths sonstigen Friedhofsanlagen weist der W. keine parkähnliche Gestaltung mit geschwungener Wegeführung, sondern eine streng geometrische Ausrichtung auf. Der Charakter eines Waldfriedhofes wird lediglich durch den Bewuchs erzeugt. Eine von Barth vorgesehene größere Kapelle wurde nicht gebaut. Die vor dessen Planung bereits vorhandene Holzkirche sowie das Verwaltungs- und Wohnhaus, die ursprünglich reetbedeckt waren, haben sich bis heute erhalten. 1939 wurden die Gräber des Friedhofes Maxstraße (Wedding) hierher umgebettet, weil sie den Speerschen Umbauplänen (Albert  Kontext zu: Speer Albert Berthold Konrad HermannSpeer) weichen mussten. Während des Zweiten Weltkrieges wurden Soldaten- und Massengräber für etwa 1 000 Bombenopfer angelegt. Der vom Bezirk Wilmersdorf verwaltete Friedhof wurde auch nach 1961 noch für Beisetzungen genutzt, vor allem von Verstorbenen aus dem umgebenden Landkreis. Wilmersdorfer, die ihre Angehörigen hier beisetzen wollten, mussten eine vor 1961 gekaufte Stelle nachweisen und einen entsprechenden Antrag bei den DDR-Behörden stellen. Die im Landkreis Potsdam ansässigen Friedhofsarbeiter waren beim Bezirksamt Wilmersdorf angestellt und erhielten ihren Lohn nach westlichem Tarif in Mark der DDR: Seit der Vereinigung sind die Beisetzungen auf dem lediglich zu 10 Prozent belegten W. wieder uneingeschränkt möglich. Auf dem W. befinden sich die Ehrengräber des Gartenarchitekten Erwin  Kontext zu: Barth ErwinBarth 1880-1933), des Politikers Paul Levi (1883-1930), des Malers und Grafikers Hans Baluschek (1870-1935), des Schriftstellers Arthur Eloesser (1870-1938), Politikers Ernst  Kontext zu: Heilmann ErnstHeilmann (1881-1940), und des Malers Willy Jaeckel (1888-1944). Ihre letzte Ruhestätte fanden hier u. a. auch der Schriftsteller und Dichter Kurt Mühsam (1882-1931) und der Bildhauer Hugo  Kontext zu: Lederer HugoLederer (1871-1940).
Quellen: Berlin-Handbuch

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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