Das H. befand sich auf dem Gelände des heutigen Kant-Dreieck. Am 25.6.1922 wurde im jüdischen Logenhaus in der Kleiststraße (Schöneberg) der Preußische Landesverband jüdischer Gemeinden (PLV) gegründet, der von 1928-1943 seinen Sitz in der Kantstraße 158 hatte. 1933 zogen die Reichsvertretung der deutschen Juden, deren Präsident der Rabbiner Leo Baeck war, und mehrere bedeutende Wohlfahrtseinrichtungen wie die Zentralstelle für jüdische Wohlfahrtshilfe, die Vereinigte Zentrale für jüdische Arbeitsnachweise und die Zentralstelle für die jüdischen Darlehenskassen e. V. in das Gebäude ein. Von hier aus suchte die Reichsvereinigung bzw. Reichvertretung der deutschen Juden bei zunehmenden Diskriminierungen und Verfolgungen durch das NS-Regime die jüdische Schulverwaltung zu organisieren, Auswanderungen zu fördern und den jüdischen Auswanderern eine geeignete Ausbildung zukommen zu lassen, die jüdische Wohlfahrtspflege aufrechtzuerhalten und den jüdischen Bürgern Arbeitsplätze zu vermitteln oder zu erhalten. Auch die anderen im Haus ansääsigen Organisationen versuchten mit eigenen Mitteln, den immer mehr entrechteten und verarmenden Jüdinnen und Juden zu helfen; anfangs noch um sich eine neue kleine Existenz aufzubauen, nachdem sie von ihren Arbeitgebern aus rassischen Gründen entlassen worden waren. Später ging es nur noch darum, die Auswanderung zu organisieren und diejenigen zu versorgen, die trotz der Lebensbedingungen für Juden in Deutschland nach 1933 nicht emigrieren wollten oder konnten. Ab 1933 war das Haus in der Kantstraße auch Sitz des Jüdischen Frauenbundes e. V. Dieser 1904 gegründete Verein engagierte sich in den 1930er Jahren stark in der beruflichen Weiterbildung und Umschulung von Frauen. Auch dieser Verein versuchte, die jüdischen Menschen für die Emigration vorzubereiten und ihnen einen Start im Ausland zu erleichtern. Das Palästina-Amt der Jewish Agency for Palästina, dessen Aufgabe in der Betreuung und Förderung der Auswanderung nach Palästina bestand, zog 1938 aus der Meinekestraße 10 in das Gebäude Kantstraße 158 um. Im Juni 1943 schloss die Gestapo das H. und beschlagnahmte das gesamte jüdische Vermögen.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Charlottenburg
]