Hart, Heinrich

* 30.12.1855 Wesel,
† 11.6.1906 Tecklenburg,
Schriftsteller.

H. studierte ab 1875 Geschichte, Philosophie und neuere Sprachen in Halle/Saale, München und Münster und war journalistisch in Bremen und seit 1877 in Berlin tätig. Als Gymnasiast hatte er die Schülerzeitung "Herz und Geist" herausgegeben. 1877 veröffentlichte er zusammen mit seinem Bruder Julius Kontext zu: Hart JuliusHart und Peter Hille (1854-1904) die literarische Zeitung "Deutsche Dichtung" und gab 1878/79 den "Deutschen Literaturkalender" heraus, den seit 1884 Josef Kürschner (1853-1902) redigierte. H. wurde Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. Mit dem zwischen 1882 und 1884 zusammen mit Julius H. veröffentlichten Literaturorgan "Kritische Waffengänge" und den ab 1885 herausgebenen "Berliner Monatsheften für Literatur, Kritik und Theater", trugen die Brüder H. wesentlich zum Aufbruch der Moderne in der Literatur bei. 1885 wohnten die Brüder Hart in der Tiergartener Paulstraße. Ebenso wichtig für die Herausbildung der naturalistischen Bewegung in Deutschland war der von ihnen mit begründete Literatenverein "Durch!" sowie der Friedrichshagener Dichterkreis, dem beide neben Gerhart  Kontext zu: Hauptmann GerhartHauptmann u. a. angehörten. Die Brüder H. schrieben von 1894 bis 1896 neben Dramen, Gedichten und Novellen auch eine "Geschichte der Weltliteratur und des Theaters". Julius und Heinrich H. wohnten ab 1891 in Friedrichshagen (heute Treptow-Köpenick). H. wirkte in Berlin vor allem als Theaterkritiker, Übersetzer und Herausgeber. Von dem auf 24 Bände angelegten kulturphilosopischen Epos "Das Lied der Menschheit" schrieb er nur die drei Bände "Tul und Nahila" (1888), "Nimrod" (1888) und "Mose" (1896).

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Killy, DBE ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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