Bronnen, Arnolt

* 19.8.1895 Wien,
† 12.10.1959 Berlin,
Schriftsteller.

Dia-Serie Bronnen, Arnolt B. studierte Jura und Philosophie, war Offizier im Ersten Weltkrieg und lebte danach in Wien als Zeitungsverkäufer und Angestellter bei der Polizei. Um 1920 kam er nach Berlin und arbeitete zwei Jahre als Verkäufer bei Wertheim. In dieser Zeit schrieb er die Dramen "Exzesse" (1922) und "Rheinische Rebellen (1924). Die Uraufführung seines ersten Bühnenstückes "Vatermord" (1913) 1922 am Schauspielhaus machte B. über Nacht berühmt. Mit Bertolt  Kontext zu: Brecht BertoltBrecht war B. seit 1921 befreundet und gehörte mit ihm zu den Bühnenavantgardisten jener Jahre. Er wohnte zunächst zur Untermiete in der Regensburger Straße, dann in der Grunewaldstraße, in der Passauer Straße und 1923 zum ersten Mal in einer eigenen Wohnung Nürnberger Platz 3. 1926 wurde B. Mitarbeiter und 1928 Dramaturg des Berliner Rundfunks. In diesen Jahren vollzog sich sein Übergang von linken anarchistischen Ideen zum Rechtsradikalismus. 1930 zwang er seine Mutter schriftlich zu bekennen, dass er ein uneheliches Kind und arischer Abstammung sei. Er wohnte zu dieser Zeit Helmstedter Straße 6. Im Dezember 1930 stand er an der Spitze von NS-Schlägertrupps, welche die Premiere des Films "Im Westen nichts Neues" in der Filmbühne "Mozartsaal" am Nollendorfplatz (Tempelhof-Schöneberg) mit Tausenden von weißen Mäusen und Stinkbomben sprengten. Trotz des Nachweises seiner arischen Herkunft erhielt er 1936 Berufsverbot. Er wohnte nun im Haus Bronnen, Maubachstraße in Kladow. 1943 schloss sich B. der österreichischen Widerstandsbewegung an und trat in die Kommunistischen Partei Österreichs ein. 1944 wurde er wegen Hochverrats vom NS-Regime inhaftiert und schließlich von amerikanischen Truppen befreit. Von 1945 bis 1950 war B. Kulturredakteur der kommunistischen Zeitung Neue Zeit in Linz und seit 1951 Direktor des Neuen Theaters in der Scala in Wien. 1955 folgte er einer Einladung Johannes R.  Kontext zu: Becher Johannes RBechers nach Ost-Berlin, wo er als Theaterkritiker für die Berliner Zeitung tätig war. Er wurde auf dem Dorotheenstädtisch-Friedrichwerderschen Friedhof I, Chausseestraße 126 (Mitte) bestattet.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Reichshandbuch, Wer ist wer? 1955 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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