Beyme, Karl Friedrich von (1816)

* 10.7.1765 Königsberg/Neumark,
† 10.12.1838 Steglitz,
Jurist, Politiker.

B. besuchte die Schulen in Soldin und Königsberg, war dann Zögling des Waisenhauses der Franckeschen Stiftungen in Halle/Saale und studierte hier Jura. Am 22.5.1784 legte er das Referendarexamen in Berlin ab. Am 10.7.1788 wurde B. als Assessor am Berliner  Kontext zu: KammergerichtKammergericht vereidigt. Am 14.9.1791 wurde er Kammergerichtsrat und ab Oktober 1807 Präsident des Kammergerichts. Er war ein konsequenter Vertreter der inneren Reformen und es gelang ihm, die Befreiung der Bauern auf den Domänen durchzusetzen. 1804 kaufte B. Schmargendorf nebst allem Zubehör, Rechten, Untertanen und deren Diensten. Am 25.11.1808 wurde er zum Staatsminister ernannt, dann zum Justizminister (Großkanzler). Von Karl August Graf Fürst von  Kontext zu: Hardenberg Karl August FuerstHardenberg wurde er im Juni 1810 aus dem Amt entlassen. Am 10.6.1816 erhielt B. das Adelsdiplom. Im gleichen Monat holte Hardenberg ihn in die Immediatskommission für die Justiz der Rheinprovinzen. Im März 1817 trat er in den Staatsrat ein und wurde bald darauf Leiter des Ministeriums für Gesetzesrevision. Er trat im Dezember 1819 gemeinsam mit Wilhelm von Humboldt (1767-1853) und Hermann von  Kontext zu: Boyen Hermann vonBoyen aus Protest gegen die Karlsbader Beschlüsse von allen Ämtern zurück. B. wurde auf dem Dahlemer St.-Annen-Friedhof, Königin-Luise-Straße 55 (Steglitz-Zehlendorf) bestattet. Die Särge von ihm und seiner Frau wurden 1894 nach Passow in Pommern überführt. Eine Beymestraße in Wilmersdorf und eine in Steglitz erinnern an B.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Wohlberedt ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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