Hardenberg, Karl August Fürst

* 31.5.1750 Essenrode bei Gifhorn,
† 26.11.1822 Genua,
Politiker.

H. studierte ab 1766 Rechtswissenschaften in Göttingen und Leipzig und unternahm anschließend ausgedehnte Bildungsreisen. Am 7.10.1774 war das dänische Grafendiplom, das ihm verliehen worden war, auch in Preußen anerkannt worden. Er trat zunächst in Hannover, dann in Braunschweig-Wolfenbüttel in den Staatsdienst. 1790 übernahm H. die Verwaltung der Ländereien des Markgrafen von Ansbach-Bayreuth. Als Minister des Markgrafen Alexander von Ansbach und Bayreuth (1736-1806), der 1792 abdankte, leitete er die Eingliederung der beiden Markgrafschaften in den preußischen Gesamtstaat, führte die Geschäfte danach als preußischer Staatsminister weiter und erwarb sich Verdienste um den Frieden von Basel 1795. 1798 war H. nach Berlin berufen worden und hatte das Amt des Kabinettsministers für Ansbach-Bayreuth inne. Danach leitete er die preußische Außenpolitik. Napoléon I. Bonaparte (1769-1815) entfernte ihn 1806 aus seinem Amt, aber auf Betreiben des russischen Zaren Alexander I. Pawlowitsch (1777-1825) wurde H. ein Jahr später wieder zum Außenminister ernannt. Nach dem am 9.7.1807 geschlossenen Tilsiter Frieden floh er nach Riga und entwickelte dort Ideen für eine Reform des preußischen Staates, wobei es ihm darum ging, demokratische Grundsätze in einer monarchischen Regierung zu verwirklichen. Im Juni 1810 trat er als Staatskanzler wieder in preußische Dienste und führte einige Reformen des Reichsfreiherren Karl von und zum Stein (1757-1831) im liberalen Sinne fort, regelte jedoch die gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse im Interesse der Grundbesitzer. Am 3.6.1814 wurde H. in den Fürstenstand erhoben. Er baute seine leitende Stellung als Staatskanzler weiter aus. Die liberalen Züge in seiner Politik verloren sich. Auf der Rückreise von einem Kongress in Verona fand er in Genua den Tod. Die  Kontext zu: HardenbergstrasseHardenbergstraße und der  Kontext zu: HardenbergplatzHardenbergplatz mit der  Kontext zu: Hardenberg BuesteHardenbergbüste erinnern an H.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Gotha GH ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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