Der Park, im Norden des Bezirks zwischen Heckerdamm und Saatwinkler Damm gelegen, ist mit über 125 ha einer der größten Berlins. Das Gelände dieses stadtnahen Mischwaldes wurde ab 1824 teilweise als Exerzierplatz genutzt. Der Volkspark jedoch entstand erst zwischen 1920 und 1923 nach Plänen von Erwin Barth. Durch den lichten Mischwaldbestand aus bis zu 300 Jahre alten Eichen sowie Hainbuchen, Kiefern, Birken und Weiden führt ein vier Kilometer langer Rundweg. Der Kernbereich des Parks ist überwiegend mit streng geometrischen Formen gestaltet. Hier befinden sich eine Spiel- und Liegewiese, eine Kindererholungsstätte mit Abenteuer- und Bauspielplatz und das Naturtheater. Den Mittelpunkt des Volksparks bildet der künstlich angelegte Jungfernheideteich. Die hölzernen Brücken zur Insel, der kupfergedeckte Pavillon sowie eine interessante Schutzhütte sind architektonische Schmuckelemente, die zusammen mit den gärtnerisch gestalteten Partien im Uferbereich eine romantische Atmosphäre schaffen. Der Teich beherbergt ein großes Sommerbad, eine Plansche mit Spielplatz und, zugänglich über die Insel, eine Bootsausleihe. Am Ufer lädt ein Café-Restaurant zum Verweilen ein. Auf der drei Hektar großen Insel war nach Barthschen Plänen noch der Bau einer Bibliothek, eines Konzert- und Vortragssaales sowie eines Restaurants vorgesehen. Diese Vorhaben mussten wegen Geldmangel gestrichen werden. Die Insel ist heute mit den verschiedensten heimischen Bäumen und Sträuchern dicht bewachsen und bietet zum Teil seltenen Tieren eine gern genutzte Heim- und Brutstätte. Außerhalb des Rundweges schließt sich der Parkteil mit landschaftlichen Strukturen an. In der waldartigen Umgebung befinden sich mehrere mit Rot- und Damwild besetzte Wildgatter. Im Bereich des neu gestalteten Haupteingangs am Kurt-Schumacher-Damm steht die Steingruppenplastik Bär mit Kindern von Hermann Pagels (1876-1959). 1926 war die Plastik in doppelter Ausführung aufgestellt. Erhalten blieb nur eine. Der weiterführende heckenbesäumte Weg endet am Wahrzeichen des Parks, dem 1926/27 von Walter Helmcke erbauten Wasserturm. Ein Steinkreuz (Hinckeldey-Denkmal) am Ostrand des Parks erinnert an den bei einem Duell 1856 getöteten Polizeipräsidenten Carl Ludwig von Hinckeldey. Nördlich des Teiches befinden sich die Sportanlage Jungfernheide, die Baumschule des Gartenamtes und, am Rande des Hohenzollernkanals, das Berliner Ruderzentrum. Die Barthsche Anlage entspricht heute, nach 70jähriger Nutzung, noch voll den sozialen und ästhetischen Ansprüchen und steht unter Denkmalschutz.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Dehio, Park, Wimmer, Görtz
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