Orth, August Friedrich Wilhelm

* 25.7.1828 Windhausen bei Braunschweig,
† 11.5.1901 Berlin,
Architekt.

O. studierte seit 1848 u. a. an der Bauakademie sowie der Akademie der Künste und legte 1858 seine Baumeisterprüfung ab. Um 1870 wohnte O. Unter den Linden 18. Von 1872 bis 1877 war er Vorstandsmitglied des Architekten-Vereins zu Berlin und wurde 1878 Mitglied der Akademie der Künste. O. zählte am 8.6.1879 zu den Mitbegründern der Vereinigung Berliner Architekten, der er ab 1890 als Vorsitzender vorstand. Ab um 1875 hatte O. sein Atelier in der Wilhelmstraße 43. Zu seinen Leistungen zählen zwei Patente zur Verbesserung der Akustik und zum Gewölbebau. Er entwarf und erbaute u. a. im heutigen Bezirk Mitte die Dankeskirche (zerstört), die Himmelfahrtskirche (zerstört), die Zionskirche, die Friedenskirche und das Palais Strousberg (zerstört) sowie in Prenzlauer Berg die Gethsemanekirche. An der Brunnenstraße errichtete er den Berliner Viehmarkt. Bekannt ist O. auch für seine nicht verwirklichten Pläne zum Umbau der Neuen Kirche auf dem Gendarmenmarkt und zur Bebauung der Museumsinsel (Mitte). 1878 leitete er die umfassende Renovierung der  Kontext zu: LuisenkircheLuisenkirche am Gierkeplatz. 1882 wurde die nach Plänen Os. von Ernst August  Kontext zu: Dircksen Ernst AugustDircksen geschaffene  Kontext zu: StadtbahnStadtbahn als erste Viaduktbahn Europas mit der Haltestelle Zoologischer Garten eröffnet. O. wohnte zuletzt Anhaltstraße 13 (Friedrichshain-Kreuzberg). Er wurde auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof II, Bergmannstraße 39-41 (Friedrichshain-Kreuzberg) beigesetzt. Die Orthstraße im Wedding wurde nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Geistiges, Hoeft, DBJ 1902, Kullnick, Thieme/Becker ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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