* 24.2.1846 Düsseldorf,
† 22.11.1912 Berlin,
Bildhauer und Maler.
L. studierte zwischen 1863 und 1868 Malerei bei seinem Vater, dem Maler Karl Friedrich Lessing (1808-1880), sowie Bildhauerei in Karlsruhe und bei Albert Wolff in Berlin. Er schuf zahlreiche dekorative Bauplastiken für die Fassaden bzw. die Innenausstattung bedeutender öffentlicher Gebäude in Berlin wie den Reichstag, das Preußische Herrenhaus, das Kaiserliche Patentamt, die Kaiser-Wilhelm-Akademie oder den Neuen Marstall (Mitte). Zudem schuf er den Figurenschmuck für Spindlershof und die Lessingbrücke (Mitte). Sein wichtigstes figürliches Werk ist das Lessingdenkmal im Großen Tiergarten (L. ist der Urgroßneffe des Dichters Gotthold Ephraim Lessing, 1729-1781) (Mitte). Darüber hinaus entwarf und realisierte L. Denkmale in Hamburg, Weimar, Hildesheim und Königswinter. Einen Namen machte sich der Künstler auch mit Entwürfen für Gold- und Silberschmiedearbeiten. Er entwarf die Bronzetür der Ruhmeshalle im Zeughaus, Glasmosaike wie die Kuppel des Berliner Völkerkundemuseums sowie Gobelins. Der Zierschild im Dreiecksgiebel des Hauptportals des ehemaligen Reichsmilitärgerichts Charlottenburg, Witzlebenplatz 1/2, stammte ebenfalls von L. Er wohnte zunächst in Tiergarten (Mitte) und ab um 1900 in der Wangenheimstraße 8. Sein Atelier befand sich Caspar-Theyß-Straße 12. Seine selbst geschaffene Grabstätte befindet sich auf dem Landeseigenen Friedhof Grunewald, Bornstedter Straße 11.
Quellen und weiterführende Literatur: [ NDB, DBE, Thieme/Becker
]