Gustav-Adolf-Kirche

(evang.)
Charlottenburg,
Herschelstraße 14/15.

Dia-Serie Gustav_Adolf_Kirche Die G., deren Grundsteinlegung am 6.11.1932, dem 300. Todestag des schwedischen Königs Gustav II. Adolf (1594-1632) durch Bischof Emil Karow (* 1871) erfolgte und deren Bauausführung unter Leitung des Architekten Otto  Kontext zu: Bartning OttoBartning stand, wurde am 16.9.1934 eingeweiht. Sie entstand für die am 1.5.1915 gebildete Kirchengemeinde Luisen II (Nord), die ihre Gottesdienste bis 1919 in der Aula der 29./30. Gemeindeschule am Neuen Ufer und danach in der Lietzowkirche abhielt. Zunächst war für den Bau der G. der Goslarer Platz (heute Mierendorffplatz) vorgesehen, dann aber das Grundstück Herschelstraße 14/15 von der Gemeinnützigen Baugesellschaft Heerstraße gekauft worden. Am Bau der G. wirkte der Architekt Paul (Pali)  Kontext zu: Meller PaulMeller mit, woran eine Gedenktafel erinnert. Am 3.9.1943 und am 15.2.1944 wurde sie durch Fliegerangriffe so stark beschädigt, dass sie nicht mehr benutzt werden konnte. Nach Beendigung des Krieges wurde der wiederhergestellte Saal im Gemeindehaus als Gottesdienststätte genutzt. 1950/51 wurde die G. unter Otto  Kontext zu: Bartning OttoBartning in vereinfachter Form wieder aufgebaut und am 8.7.1951 erneut eingeweiht. Eine zweite Gedenktafel zum Wiederaufbau der G. verweist auch auf die damalige Spendenhilfe der "The Lutheran-World-Federation". Bei Beibehaltung des ursprünglichen fächerförmigen Grundrisses, dessen Spitze den erhöhten Altar birgt, vermittelt die in der Höhe gestaffelte Konstruktion mit betonten Längsbindern im Innern wie auch von außen den Eindruck einer fünfschiffigen Basilika. Aus der Spitze des Schiffes wächst der 47 m hohe, schlanke Turm. Seitlich der G., die äußeren Flügel eines Halbrundes bildend und jeweils durch eine Pergola mit der Kirche verbunden, befinden sich das Gemeinde- sowie das Schwesternhaus. In ihrer Mischung aus Neuer Sachlichkeit (sichtbare Stahlbetonkonstruktion) und Expressivität (dunkelblaues Licht der Glasscheiben) ist die Kirche ein zentrales Werk des modernen Sakralbaus in Berlin. Sie steht wie auch das Gemeinde- und Schwesternhaus unter Denkmalschutz. Die G. verfügt über etwa 1 000 Plätze. Ihre Orgel wurde 1971 von der Firma Kleuker/Brackwede mit 41 Registern auf drei Manualen, mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur erbaut. Der Kirchenchor mit etwa 55 Mitgliedern, der sich der Kirchenmusik aller Epochen, besonders Oratorien, verschrieben hat, ist weit über die G. hinaus bekannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Gemeindebuch, Bauen in Berlin, Goetz ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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