Georg-Kolbe-Museum

Charlottenburg,
Sensburger Allee 25.

Dia-Serie Georg-Kolbe-Museum Das Museum ist das 1928 von Ernst Rentsch (1876-1952) und Paul Linder gebaute Atelierhaus des beliebten Künstlers, der die deutsche Bildhauerei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidend mitbestimmt hat. Georg  Kontext zu: Kolbe GeorgKolbe hatte in seinem Testament verfügt, seinen Nachlass und sein Atelierhaus der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So wurden ab 1950 meist späte Werke des Künstlers gezeigt. Seit 1970 konnten durch Neuerwerbungen und Neugüsse auch frühe Werke Kolbes ausgestellt werden. Somit kann ein vollständiger Überblick über Kolbes Wirken gegeben werden. Ausgestellt sind Skulpturen, Zeichnungen und Druckgrafik des Künstlers. Größere Plastiken befinden sich im Garten bzw. im 1935 angelegten Skulpturenhof (insgesamt besitzt das Museum etwa 200 Skulpturen Kolbes). Doch das G. soll nicht nur Gedenkstätte sein. Deshalb wird seit den 1980er Jahren die Sammlung auch durch Werke anderer Künstler vor allem aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ergänzt, u. a. Reneé  Kontext zu: Sintenis ReneeSintenis, Ernst de Fiori (1884-1945), Rudolf Belling (1886-1972), Gerhard Marcks (1889-1981), Richard Scheibe (1879-1964) und Hermann Blumenthal (1905-1942). In Wechselausstellungen wird aber auch Gegenwartskunst gezeigt. Im Museum befinden sich ein umfangreiches Kolbe-Archiv sowie Archivalien von Richard Scheibe, Hugo  Kontext zu: Lederer HugoLederer und Reneé  Kontext zu: Sintenis ReneeSintenis sowie eine Bibliothek. Getragen wird es von der privaten Georg-Kolbe-Stiftung, seit 1978 erhält es auch Gelder vom Land Berlin. Das kubusförmige Ziegelhaus hat in Richtung Süden und Osten hohe, schmale Atelierfenster. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Im zugehörigen ehemaligen Wohnhaus von Kolbes Tochter Leonore von Keudell (1902-1981) befinden sich ein Café und der Sitz der "Stiftung für Bilhauerei". Um das Museum herum sind etwa ein Dutzend Plastiken von Kolbe ausgestellt, zumeist Männer- und Frauenakte. Auch einige Arbeiten anderer Künstler, die zum Teil ausgewechselt werden, sind zu sehen. Im Skulpturenhof des Museums steht auch in einem kleinen Backstein-Becken eine etwa 1 m hohe Brunnenspirale, ein Entwurf Kolbes von 1930 für den Rathenau-Brunnen. Ein Wasserstrahl wird von der Spitze als gerader Strahl durch die Spirale in das Becken abgegeben. Weiter befindet sich Kolbes Tänzerin-Brunnen von 1922 im Garten. Er stand ursprünglich im Garten einer Villa in Dahlem, die jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen wurde. Erst 1978 erfuhr das G. von seinem neuen Standort im Altenheim, Beerenstraße 11. Seit 1979 steht der Brunnen am G. In der Mitte eines Beckens (Kalkstein, Durchmesser etwa 3 m) kauern drei Jünglinge, die mit ihren Rücken eine Blüte (Durchmesser etwa 1,3 m) halten. In deren Mitte steht die Figur einer nackten Tänzerin (Bronze, Höhe 1,72 m). Zu ihren Füßen richten Düsen Wasserstrahlen in das Becken.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Kunstführer 1991, Kulturhandbuch, KiB, Endlich/Wurlitzer ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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