Dorfkirche Alt-Schmargendorf

Schmargendorf,
Breite Straße 38.

Dia-Serie Dorfkirche Alt-Schmargendorf Der auf Ende des 13., Anfang des 14. Jahrhunderts zurückgehende frühgotische Kirchenbau hat den Zweiten Weltkrieg unversehrt überstanden. Anfangs unterstand die Kirche dem Diakonatsbezirk Spandau des Bistums Brandenburg. Mit dem Übergang des brandenburgischen Kurfürsten  Kontext zu: Joachim II Hector Kurfuerst vonJoachim II. (1505-1571) zum Protestantismus wurden auch die Schmargendorfer protestantisch. 1831 erhielt der Giebel der Dorfkirche einen Turm aus Fachwerk, der 1957 mit Brettern versehen wurde. 1895 erfolgte die Umgestaltung der Kirche durch den Friedenauer Baumeister Heinrich Otto Hoffmann (* 1853). Er ließ einige Fenster vergrößern und versah den vormals flachgedeckten Saalbau mit einem Tonnengewölbe. Unter Pfarrer Hugo Nehmiz (1879-1967), der von 1915 bis 1951 als Seelsorger der Schmargendorfer Gemeinde wirkte, erfolgte 1918, vor allem aber 1937/38, im Zusammenhang mit der 700-Jahr-Feier Berlins, durch den Architekten Gustav Wolf die Wiederherstellung des früheren Zustandes der Dorfkirche. Im Kirchturm hängen zwei undatierte Glocken, vermutlich aus dem 14. Jahrhundert. Ein Abendmahlskelch aus Silber trägt die vergoldete Widmung "EVWGB 1.6.3.4" (Eva von Wilmersdorff geborene Below 1634). Bei den Sanierungsarbeiten 1938 wurden in der Kirchengruft die Trauringe und Gebeine von Hans von  Kontext zu: Wilmersdorff Hans vonWilmersdorff (1579-1635) und seiner Frau Eva, geb. Below († 1644) gefunden. Hans von Wilmersdorff, Gesandter der brandenburgischen Kurfürsten Johann Sigismund (1572-1620) und Georg Wilhelm (1595-1640), hatte sich im Dreißigjährigen Krieg große Verdienste um den Schutz des Dorfes erworben. Ein Kruzifix aus der Zeit um 1700 kam im Tausch für Grabbeigaben aus den freigelegten Gräbern der Patronatsfamilie von Wilmersdorff, die dem Märkischen Museum übergeben wurden, von dort. Das Kirchengestühl stammt aus dem 19. Jahrhundert. Ende der 1920er Jahre gelang es Pfarrer Nehmiz, mit der  Kontext zu: KreuzkircheKreuzkirche (Hohenzollerdamm 130/130 A) eine zweite Kirche der Schmargendorfer evangelischen Gemeinde zu errichten. Aber erst 1960 wurde sie in die Gemeinde Alt-Schmargendorf und Kreuzkirchen-Gemeinde geteilt. Die D., die älteste und kleinste Kirche des Evangelischen Kirchenkreises Wilmersdorf, steht unter Denkmalschutz.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Metzger Kirchen, Stadtteilbuch, Hammer, Goetz ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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