Joachim II. Hector

Kurfürst von Brandenburg
* 13.1.1505 Cölln (heute zu Berlin),
† 3.1.1571 Cöpenick,
Kurfürst.

Dia-Serie Joachim II. Hector, Kurfürst von Brandenburg Er war der Sohn des brandenburgischen Kurfürsten Joachim I. (1484-1535). Als Kurprinz hatte er an einem Kriegszug gegen die Türken teilgenommen, um seinen Mut zu rühmen, gab man ihm den Beinamen Hektor. Am 11.7.1535 folgte er seinem Vater Joachim I. auf den Thron. Aufgrund der Erbverträge von 1537 beanspruchte J. für Brandenburg Schlesien. Als Datum seines Übertritts zum reformierten Glauben und der Einführung der Reformation in Berlin und der Mark Brandenburg gilt der 1.11.1539, als er in der Spandauer Nikolaikirche "das Abendmahl in beiderlei Gestalt nahm". Während seiner Regentschaft ließ er seinen Baumeister Caspar Theiß zwischen 1538 und 1542 das alte Schloss zu Cölln zur ständigen Residenz ausbauen. Er ließ ein Jagdhaus im Grunewald errichten, das später zum  Kontext zu: Jagdschloss GrunewaldJagdschloss Grunewald ausgebaut wurde. Vermutlich im Zusammenhang mit der Errichtung dieses Jagdhauses hatte J. einen mit Bohlen befestigten Verbindungsweg vom Berliner Schloss zum Grunewald anlegen lassen, der etwa bis zum heutigen Olivaer Platz (Name seit 1892) entlang dem heutigen Kurfürstendamm verlief, dann jedoch nach Süden zu abknickte und durch den Ort Wilmersdorf führte. Auch das Schloss Köpenick und der Bau der Zitadelle Spandau ließ er bauen. 1569 belehnte ihn sein Schwager, der polnische König Sigismund II. August (1520-1572), mit dem Herzogtum Preußen. Seit dieser Zeit führte Joachim II. auch den Titel Herzog von Preußen. Mit dieser Belehnung war die Grundlage für die Bildung des brandenburgisch-preußischen Staates gelegt. J., der auf Schloss Köpenick verstarb, wurde am 26.1.1571 in der Familiengrabanlage in der zur Domkirche umgebauten Dominikaner-Klosterkirche bestattet (Mitte). Als diese Domkirche 1747 abgerissen wurde, gehörte sein Sarg zu denen, die bei der Überführung der fürstlichen Gebeine in die neuerbaute Domgruft im Berliner Dom (Mitte) aus ungeklärten Gründen nicht berücksichtigt wurden. Da sein Bruder Markgraf Johann I., der Weise, Markgraf von Brandenburg-Küstrin (1513-1571), kurz nach ihm starb, konnte die Teilung der Mark Brandenburg in Kurmark und Neumark wieder aufgehoben werden. Die Hektorstraße in Wilmersdorf und ein Denkmal am Reformationsplatz in Spandau erinnern an J.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Stammtafel ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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