Dix, Wilhelm Heinrich Otto

* 2.12.1891 Untermhaus bei Gera,
† 25.7.1969 Singen (Hohentwiel),
Maler, Grafiker.

D. erlernte nach dem Schulbesuch von 1905 bis 1909 in Gera den Beruf des Dekorationsmalers. In den Jahren von 1910 bis 1914 besuchte er die Kunstgewerbeschule in Dresden. Nach mehreren Studienreisen zog D. als Freiwilliger in den Ersten Weltkrieg, war als Artillerist an fast allen Fronten des Krieges und kam - angesichts der entsetzlichen Erlebnisse auf den Schlachtfeldern - mit einer pazifistischen Grundhaltung ins Zivilleben zurück. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte er von 1919 bis 1922 seine Ausbildung an der Kunstakdademie in Dresden fort und wurde Meisterschüler von Max Feldbauer (1869-1948). Zur Vervollständigung seiner Fähigkeiten war er von 1922 bis 1925 an der Kunstakademie in Düsseldorf. Der Galerist Karl Nierendorf (1889-1947) förderte D. gemeinsam mit seinem Bruder  Kontext zu: Nierendorf JosefJosef Nierendorf (1898-1949). 1924 schloss sich D. der " Kontext zu: Berliner SecessionBerliner Secession" an. Fortan beteiligte sich D. an zahllosen Ausstellungen im In- und Ausland. Er wurde 1927 als Professor an die Kunstakademie in Dresden berufen. 1931 wurde D. ordentliches Mitglied der Berliner Akademie der Künste. Am 8.4.1933 wurde er vom NS-Regime aus dem Lehramt in Dresden entlassen. Nach der Aufforderung zum Rücktritt von der Mitgliedschaft in der Akademie der Künste am 15.5.1933 erklärte er zwei Tage später seinen Austritt. 1934 erhielt er Ausstellungsverbot. Acht seiner Bilder wurden in der berüchtigten faschistischen Ausstellung "Entartete Kunst" 1937 gezeigt. 1939 war er zeitweilig inhaftiert und zum "Volkssturm" gepresst worden. 1945 geriet er in Kolmar in französische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung lebte er am Bodensee und war mehrfach in Dresden. Ab 1950 leitete D. eine Malklasse an der Düsseldorfer Akademie. 1956 wurde D. korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin. Er schuf Bilder, in denen er Krieg, politische und soziale Missstände anprangerte, so 1927/28 das Triptychon "Großstadt" und 1929-1932 das Triptychon "Der Krieg". In seiner Berliner zeit von 1925 bis 1927 entstanden u. a. das Bildnis der Tänzerin Anita  Kontext zu: Berber AnitaBerben und das Bild "Ungleiches Liebespaar". Die Otto-Dix-Straße in Mitte wurde nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist´s ? 1935, Wer ist wer ? 1955, Th/B ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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