Die Stachelschweine

Charlottenburg,
 Kontext zu: Europa CenterEuropa-Center,
Breitscheidplatz.

Sie sind das älteste Nachkriegskabarett Berlins und das zweitälteste Kabarett Deutschlands. Die Geschichte der S. reicht zurück bis in das Jahr 1949. Im Oktober des Jahres versammelte Rolf Ullrich (* 1921) die Kollegen aus der Schauspielklasse des Deutschen Theaters Joachim Teege, Alexander Welblat und Klaus Becker um sich. Der Kabarettist Dieter Thierry erfand für die Gruppe den Namen "Stachelschweine". Welblat organisierte als Auftrittsort die Bühne im Jazzkeller "Badewanne" in der Nürnberger Straße und mit Günter Pfitzmann(1924-2003) und den Damen Traudel Dombach, Dorle Hinze und Ilse Markgraf war das erste Ensemble komplett. Nach dem Umzug in den Burgkeller, einem Lokal an der  Kontext zu: Kaiser Wilhelm GedaechtniskircheKaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, veranstalteten die Gründungsmitglieder, denen sich bald der temperamentvolle Motor der Stachelschweine Wolfgang  Kontext zu: Gruner WolfgangGruner hinzugesellte, - bisweilen gegen einen Knopf als Eintrittspreis ("pro Kopp een Knopp") - bunte Programme. Vor allem durch die gezielten Texte, ihre komödiantische Spielfreude und witzige Improvisationen wurden die S. populär. Neben politisch-humoresken Beiträgen, in denen die mit der Weltpolitik eng verbundene Geschichte Deutschlands aufs Korn genommen wurde, gründete sich der Erfolg der S. auf einer spezifischen Verwurzelung im Berliner "Milljöh". Das blieb auch so, nachdem sie 1954 zur Rankestraße, in das Lokal "Ewige Lampe" umgezogen waren. Dieser Spielort, heute "Gruner's Kneipe", wurde für viele Jahre das eigentliche Domizil des Ensembles. Seit 1965 bespielen die S. ihr Theater  Kontext zu: Europa CenterEuropa-Center mit 300 Plätzen. Übertragungen im Hörfunk und im Fernsehen haben die S. in den mehr als fünf Jahrzehnten ihres Bestehens weit über Berlin hinaus bekannt gemacht. Im Lauf der Jahre änderte sich die Zusammensetzung des Ensembles. Geblieben ist der Ruf als "spreeathenisches Vorzeigekabarett".

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Kulturhandbuch ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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