Charlottenburg,
am
Das Denkmal wurde am 8.5.2002 feierlich eingeweiht und stammt von der argentinischen Künstlerin Patricia Pisani. Es befindet sich auf dem ehemaligen Wehrmachtsgelände an der Murellenschlucht und erinnert an 232 Hinrichtungen von Wehrmachtsangehörigen wegen Fahnenflucht oder Wehrkraftzersetzung zwischen August 1944 und April 1945. Insgesamt 104 große Verkehrsspiegel aus poliertem Stahlblech flankieren einen Waldweg, der entlang der Murellenschlucht führt. Auf 16 von ihnen sind direkt auf das Material der Spiegel Texte aufgetragen, die einen Zusammenhang mit den Erschießungen haben. So informiert der erste Spiegel, dass im Zweiten Weltkrieg insgesamt 20 000 Todesurteile wegen Fahnenflucht oder Zersetzung der Wehrkraft vollstreckt wurden. Auf einem weiteren steht: "Die massenhafte Verhängung von Todesurteilen zielte auf allgemeine Abschreckung und sollte um jeden Preis von allen Soldaten auch gegenüber sinnlosen Befehlen unbedingten Gehorsam erzwingen und jegliche Abweichung und Verweigerung mit dem Tode bestrafen." Nahe der Exekutionsstelle hat die Künstlerin etwa 20 der Spiegel - einige mit den Aussagen von Zeitzeugen - platziert. Mit diesen Denkzeichen will Patricia Pisani optisch auch auf die verdrängte deutsche Geschichte aufmerksam machen. Kritisiert wurde allerdings, dass der Denkzeichenweg zu versteckt liege. Er beginnt an der Glockenturmstraße (nahe dem Glockenturm) gegenüber vom Sport-Casino im
Quellen und weiterführende Literatur:
[ BG 4./5.5.2002, BG 8./9.5.2002
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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