Der Sohn des Historikers Leopold Delbrück (1848-1929) besuchte das Grunewald-Gymnasium (heute Walther-Rathenau-Oberschule, wo er Hans von Dohnányi kennen lernte, der ihn später für den aktiven Widerstand gegen das NS-Regime gewann. Nach dem Jurastudium war D. Regierungsassessor und dann Regierungsrat in Lübeck. 1936 schied er aus dem Staatsdienst aus und war bis 1939 Referent der Reichsgruppe Industrie. D. wurde zur Wehrmacht eingezogen und kam als Sonderführer in das Amt Ausland-Abwehr. Ab 1941 war er mit Jakob Kaiser befreundet. Durch die Heirat seiner Schwester Emilie Amalie Charlotte Delbrück mit Klaus Bonhoeffer hatte er zur Familie Bonhoeffer engen Kontakt. D. wurde verhaftet und kam in das Gefängnis in der Lehrter Straße, aus dem er am 30.4.1945 durch die Rote Armee befreit wurde. Später wurde D. von sowjetischen Offizieren zu einem Verhör abgeholt, von dem er nicht mehr zurückkam. Er soll in einem der sowjetischen Lager umgekommen sein. Eine Gedenktafel in der Herbertstraße 2-6 in Wilmersdorf erinnert an D.