Breitscheid, Rudolf

* 2.11.1874 Köln,
† 24.8.1944 Buchenwald,
Politiker.

Dia-Serie Breitscheid, Rudolf B. war ab 1904 Stadtverordneter in Berlin und Mitglied des Brandenburger Provinziallandtages. 1912 wurde er Mitglied der SPD, war von 1917 bis 1922 Mitglied der USPD und gab deren Zeitschrift "Der Sozialist" heraus. Von November 1918 bis Januar 1919 war B. preußischer Innenminister. Er war von 1920 bis Juni 1933 Reichstagsmitglied, ab 1928 Fraktionsvorsitzender der SPD und dann außenpolitischer Sprecher seiner Partei. B. wohnte zwischen 1905 und 1930 Fasanenstraße 58 und ab 1930 in der Haberlandstraße 5 (Tempelhof-Schöneberg). Nach seiner Emigration in die Schweiz am 23.3.1933 wurde er vom NS-Regime im August desselben Jahres ausgebürgert. In Paris beteiligte er sich an der deutschen Volksfront, floh nach Marseille, wurde 1941 verhaftet und an die Gestapo ausgeliefert. Am 9.1.1942 kam er ins Konzentrationslager Sachsenhausen, wo er gemeinsam mit seiner Ehefrau in völliger Isolation als so genannter Ehrenhäftling eingesperrt war. Ab September 1943 war B. im Konzentrationslager Buchenwald, wo er ebenfalls im Arrestbau gefangen gehalten wurde. Er soll bei einem Luftangriff ums Leben gekommen sein. Auf Beschluss des Senats von 1992 erhielt er ein Ehrengrab auf dem  Kontext zu: Suedwestfriedhof StahnsdorfSüdwestfriedhof der Berliner Stadtsynode Stahnsdorf, Bahnhofstraße. Auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde, Gudrunstraße (Lichtenberg) befindet sich ein Gedenkgrab für B. Gedenktafeln an B. befinden sich in der Budapester Straße (vor dem  Kontext zu: Europa CenterEuropa-Center), Fasanenstraße 58, am Platz der Republik und Haberlandstraße 8 a (Tempelhof-Schöneberg). Der Gedenkstein mit der Tafel steht auf der Grünfläche vor der Häuserzeile 8/8 a und erinnert daran, dass B. in Nr. 5 a gewohnt hatte. Der Breitscheidplatz ist nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Biographien, Wer ist's ? 1928, Emigration, M. d. R ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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