Erinnerungs- und Begegnungsstätte
Charlottenburg,
Marienburger Allee 43.
Das B. wurde 1935 von Jörg Schleicher als damaliger Alterssitz der Eltern von Dietrich Bonhoeffer erbaut. Dieser Berliner Pfarrer und theologische Lehrer gehört zu den prominentesten deutschen Theologen des 20. Jahrhunderts. War er in Berlin, hat er hier gewohnt. In seinem Studierzimmer schrieb er Teile der "Ethik" wie auch die Widerstandsanalyse "Nach zehn Jahren", deren Manuskript, im Haus versteckt, den Krieg überdauerte. Im B. fanden unter Beteiligung von Familienangehörigen konspirative Gespräche gegen das NS-System statt. Am 5.4.1943 wurde deshalb Dietrich Bonhoeffer hier von der Gestapo verhaftet und im April 1945 hingerichtet. Das gleiche Schicksal erlitten der andere Sohn der Familie, der Jurist Klaus Bonhoeffer, sowie die beiden Schwiegersöhne Hans von Dohnányi (1902-1945) und Rüdiger Schleicher . In der Nachkriegszeit wurde das Haus durch die Evangelische Studentengemeinde genutzt und schließlich umgebaut. Seit 1987 ist die zweigeschossige weiß geputzte Villa mit schrägem Dach und roten Schindeln "Erinnerungs- und Begegnungsstätte" in Trägerschaft der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg. Seit 1988 ist eine Gedenktafel am Haus. Heute befindet sich im Sitzungsraum der Villa eine ständige Ausstellung zu Leben und Werk Dietrich Bonhoeffers. Sein Studierzimmer im Dachgeschoss wurde weitgehend in den einstigen Zustand gebracht. Das Haus steht für Besucher und Tagungen offen. Der Versammlungsraum kann etwa 30 Personen fassen. Außerdem existiert eine Bibliothek und eine Videothek. Das Haus ist eine häufige Begegnungsstätte von Christen, darunter auch vielen aus den USA. Es steht unter Denkmalschutz.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Denkmalliste Berlin 2003, GRO Vorortrecherche
]