Arco, Georg Wilhelm Graf von

* 30.8.1869 Groß-Gorzütz bei Ratibor (Provinz Schlesien),
† 5.5.1940 Berlin,
Physiker.

Von 1893 bis 1898 studierte A. an der Technischen Hochschule Charlottenburg Physik. Gemeinsam mit seinem Lehrer Adolf  Kontext zu: Slaby AdolfSlaby erforschte A. die Grundlagen der Telegraphie. Am 7.10.1897 gelang ihnen weltweit die erste Funkverbindung zwischen Schöneberg und Rangsdorf. Im Sommer des folgenden Jahres konnten Funksprüche zwischen Jüterbog und Berlin gesendet und empfangen werden. Ab 1898 war A. Ingenieur im Kabelwerk Oberspree, das der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) von Emil Rathenau (1838-1915) gehörte. Mit dem System Slaby-Arco-AEG begann die industrielle Nutzung der Telegraphenapparate. 1903 entstand durch den Zusammenschluss mit der Siemens-Braun-Gruppe die Gesellschaft für drahtlose Telegrafie m.b.H. Telefunken. A. war zuerst technischer Direktor und ab 1930 Direktor des Unternehmens. Er war maßgeblich an der Entwicklung der leistungsstarken Röhrensender beteiligt. A. hatte mehr als 400 Patente anmelden können. Die Universität in Straßburg verlieh ihm die Ehrendoktorwürde. Er hatte eine Professur an der Kaiserlichen Wilhelms-Universität Straßburg. Auf dem  Kontext zu: Suedwestfriedhof StahnsdorfSüdwestfriedhof in Stahnsdorf, Bahnhofstraße 2 befindet sich sein Ehrengrab. Eine Gedenktafel in der Albrechtstraße 49/50 (Tempelhof-Schöneberg) und die Arcostraße erinnern an A.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Wer ist's ? 1928 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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