Allianz Haus

Charlottenburg,
Joachimstaler Straße 10-12.

Dia-Serie Allianz Haus Das A. wurde 1953 bis 1955 von Alfred Gunzenhauser und Paul  Kontext zu: Schwebes PaulSchwebes gebaut. Sie schufen auf dem kleinen Platz, am Schnittpunkt von Kurfürstendamm, Joachimstaler Straße und Augsburger Straße, eines der ersten großen Bürohäuser der Nachkriegszeit. Diesem haftet noch der Zug ins Monumentale als Erbe der 1930er Jahre an. Zum Gebäude gehören ein 14-geschossiges Hochhaus - ein weithin sichtbarer Blickfang - sowie ein vorgelagerter, lang gezogener, sechsgeschossiger Trakt, der fast bis zum Kurfürstendamm reicht. Dort ist das Ende dieses Trakts schräg in Richtung Kurfürstendamm gedreht (Kopfbau). Im Erdgeschoss des Sechsgeschossers befinden sich Geschäfte sowie ein Kundencenter der Allianz Versicherung, die früher im Hochhaus ihren Sitz hatte. Über dem Erdgeschoss steht ein Dach vor. Im Hochhaus wird die gesamte Fensterfront durch einen Vorsprung an den Seiten und oben eingerahmt. Aber auch vertikal, zwischen den Fenstern, ziehen sich Wandvorsprünge. Somit wird das Haus rasterförmig gegliedert. Im 13. Stock befinden sich Balkone, der 14. hat besonders hohe und breite Fenster (sämtliche Fenster erhielten - damals neu - Isolierverglasung). Auf dem Dach befindet sich eine Allianz-Leuchtschrift mit Firmen-Logo. Das Hochhaus ist unmerklich geschwungen, in den 1950er Jahren eine beliebte Bauart. Die Verkleidung besteht aus Travertin, das Gebäude ist in Stahlskelettbauweise ausgeführt. Südlich des Hochhauses befindet sich an der Joachimstaler Straße noch ein kleines fünfgeschossiges Verbindungsteil zum nächsten Haus. Dort ist auch die Einfahrt zum Hof. Neben dem Eingang zum Hochhaus ist eine Tafel angebracht, die an 18 jugendliche tschechische Zwangsarbeiter erinnert, die hier 1943 bei einem Luftangriff starben. Das A. ist heute Sitz von Rechtsanwälten und Notaren, einer Unternehmensgruppe, einer Aktiengesellschaft, von Patentanwälten, einer Rechtsanwaltgesellschaft und einer Steuerberatungsgesellschaft. Das Gebäude war in den 1950er Jahren Vorbild für eine ganze Reihe weiterer Häuser in Berlin wie z. B. das der  Kontext zu: Hamburg Mannheimer VersicherungHamburg-Mannheimer-Versicherung. Das Haus steht unter Denkmalschutz, ebenso das Haupt-Treppenhaus mit seinen typischen Nierenschwüngen und Lampen der 1950er Jahre.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Berlin Joachimstaler, BB, Architekturführer, BuB, Teil IX ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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