WEISSE STADT
Als
W. wird die Großsiedlung
Schillerpromenade zwischen der ehemaligen, seit 1397 im Besitz der Stadt
Berlin befindlichen Landgemeinde Reinickendorf (1919: 41 264 Einwohner)
und dem Schäfersee um die heutige Arosaer Allee im Bezirk Reinickendorf
bezeichnet. In ihr lebten 1987 1 587 Einwohner. Die wegen ihrer weißen
Putzbauten so bezeichnete Wohnsiedlung mit insgesamt 1 286 Wohnungen in
3- bis 5geschossiger Rand- und Zeilenbauweise entstand 1929-1931 nach
Plänen von Otto Rudolf Salvisberg (1882-1940), Bruno Ahrends (1878-1939)
und Wilhelm Büning (1881-1958); die Bauausführung lag bei der
kommunalen "Gemeinnützigen Heimstättengesellschaft 'Primus'
mbH". Die durchschnittliche Wohnfläche beträgt nur 50 m² die
Einwohnerdichte liegt mit ca. 200 Ew/ha (1987) relativ hoch. Die Wohnungen
sind mit Bad, WC, Loggia und zu 98 Prozent mit Zentralheizung ausgestattet.
Zu
den markantesten Bauten der W. gehört das "Brückenhaus" über
die Arosaer Allee, ein 5geschossiges Laubenganghaus als Brückenbau,
zu dem O.R. Salvisberg die Entwürfe schuf. In einer erweiterten Grünzone
inmitten der Siedlung liegt ein Kinderheim mit Krippe, Hort und Arztpraxis;
andere geplante Gemeinschaftseinrichtungen fielen der Weltwirtschaftskrise
zum Opfer. 1951 wurde die W. erweitert.
Quellen
und weiterführende Literatur: 
Neues Bauen 1931; Hüter 1987/224; Balg 1986/51-74, 151-156; Lange
1987/645-646; Rach 1990/268-272; Baedeker 1992/347; Burg/Crippa 1991/47-51;
Berlin Handbuch 1993/1363-1364; Berliner Wohnquartiere 1994/144-147; Dehio
1994/370-372; Architektur in Berlin und Brandenburg 1997/160-162
(c) Edition Luisenstadt (Internet-Fassung),
2004
Stadtentwicklung
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