Wangenheim, Inge von (geb. Franke)

* 01.07.1912 Lankwitz b. Berlin,
† 06.04.1993 Weimar,
Schriftstellerin, Schauspielerin.

W. war 1928 Mitglied der „Gruppe junger Schauspieler“, trat 1930 der KPD bei und wurde Mitglied des „Kollektivs Roter Schauspieler“, der späteren Polittheatergruppe „Truppe 31“ ihres Ehemanns Gustav von  Kontext: Wangenheim, Gustav von Wangenheim. Sie emigrierte 1933 mit ihrem Mann über Paris nach Moskau und war im Exil als Schauspielerin, Journalistin und Redakteurin tätig. 1945 kehrte sie nach Berlin zurück, gehörte 1947 zu den Mitbegründern des Bundes Deutscher Volksbühnen und war Herausgeberin der Zeitschrift „Die Volksbühne“ (1947/48). Sie spielte bis 1949 am  Kontext: Deutsches Theater und Kammerspiele Deutschen Theater. Ab 1949 arbeitete sie als Regisseurin, vor allem aber als Autorin in Berlin. Neben ihren Essays entstanden Erzählungen und Romane. Mit ihren autobiographischen Schriften „Mein Haus Vaterland (Erinnerungen einer jungen Frau)“ (1950) und „Auf weitem Feld“ (1954) wurde sie zur Wegbereiterin der DDR-Memoirenliteratur. Nach ihrer Scheidung lebte W. als freie Schriftstellerin in Rudolstadt und Weimar. 1981 veröffentlichte sie ihren provokatorischen literaturtheoretischen Essay „Genosse Jemand und die Klassik“, in dem sie die SED-Kulturpolitik zum kulturellen Erbe hinterfragte. W. gehörte dem Vorstand des Schriftstellerverbandes der DDR an.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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