Wadzeck, Franz Daniel Friedrich

* 10.08.1762 Berlin,
† 02.03.1823 Berlin,
Theologe.

Nach dem Examen, 1784, wirkte K. zunächst als Kanzelredner in Berlin und erhielt 1788 eine Professur für Physik und Naturgeschichte am Königlichen Kadettenkorps, Neue Friedrichstraße (heute Littenstraße), dessen Bibliothek er aufbaute. Daneben bekam er zugleich eine Anstellung am Collegium medicum. Seit 1809 gab er auf eigene Kosten das „Nützliche und unterhaltsame berlinische Wochenblatt für den gebildeten Bürger und denkenden Landmann“ heraus. W. wohnte Neue Friedrichstraße 86 (heute Littenstraße), nahe der Kadettenschule. Nachdem er in gerichtlichen Auseinandersetzungen mit Friedrich Ludwig  Kontext: Jahn, Friedrich Ludwig Jahn über das Turnen unterlag, wurde W. in den Ruhestand versetzt und engagierte sich fortan für arme Kinder und Waisen. In seinem Gartenhaus in der Mudricks-Gasse eröffnete er am 3. 8. 1819 für diese Kinder eine Erziehungsanstalt, in die er sein ganzes Vermögen investierte und die schon bald 400 Insassen hatte. 1823 wurde die Mudricks-Gasse auf Antrag von Anwohnern in Wadzeckstraße umbenannt. Beigesetzt wurde W. auf dem Alten Friedhof der St.-Nicolai- und St.-Marien-Gemeinden (Prenzlauer Berg).

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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