J. besuchte 1794 in Berlin das Gymnasium zum Grauen Kloster, verließ die Stadt aber 1795 wieder. 1809 kehrte er nach Berlin zurück und fand eine Anstellung als Hilfslehrer am Friedrichs-Gymnasium, Oberwasserstraße 10. Seit 1810 arbeitete er als Lehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster, später als Erzieher an der Plamannschen Anstalt, Wilhelmstraße 139. Zusammen mit dem Turnpädagogen Karl Friedrich Friesen (17841814) gründete er die Geheimorganisation Deutscher Bund. J. begründete die deutsche Turn- und Sportbewegung. Er errichtete 1811 im heutigen Volkspark Hasenheide (Neukölln) gemeinsam mit Friesen den ersten öffentlichen Turnplatz in Preußen, was ihm den Namen Turnvater Jahn einbrachte. 1813 nahm er als Leutnant im Lützowschen Korps an den Befreiungskriegen teil. 1815 war er einer der Mitbegründer der Deutschen Burschenschaften, 1817 Vorsteher der Berlinischen Turnanstalt. Als Opfer der Demagogenverfolgungen zwischen 1819 und 1825 in Haft, wurde er erst 1840 völlig rehabilitiert. Ab 1825 lebte er als freier Schriftsteller. 1848/49 gehörte J. der Deutschen Nationalversammlung an. Er wohnte u. a. 1811 Unterwasserstraße 7 und 1817 bis 1819 Wallstraße 21. An sein Wirken erinnern Denkmale in der Radelandstraße 21 (Spandau) und im Volkspark Hasenheide (Neukölln), wo auch die sog. Jahneiche zu finden ist. Eine Schule in Kreuzberg und Straßen in Kreuzberg, Neukölln, Treptow, Reinickendorf und Hellersdorf tragen seinen Namen. An der Ruine der Klosterkirche erinnert eine Tafel daran, daß J. hier Erzieher am Gymnasium Zum Grauen Kloster war.