Molkenmarkt

Mitte (Alt-Berlin),
zwischen Stralauer und Grunerstraße sowie Mühlendamm.

Dia-Serie Molkenmarkt Er erhielt seinen Namen um 1750. Der Name soll sich auf die früher nahegelegenen „Mollen“ (niederdeutsch für Mühlen) beziehen. Eine andere Erklärung leitet den Namen von „Olde Markt“ (Alter Markt) ab. Aus der Romantik ist die Legende überliefert, wonach die Kurfürstin Katharina (1549–1602) erste Gemahlin Joachim Friedrichs (1546–1608, Kurfürst ab 1598), hier allwöchentlich die Molke von ihren Meiereien in der Köllnischen Vorstadt bringen und verkaufen ließ. Der M. ist der älteste Platz Berlins und war bis Ende des 13. Jahrhunderts Hauptmarkt der Stadt. Im 18. Jahrhundert hieß er zeitweilig Königsplatz; es entstanden Adelspalais, von denen nur das denkmalgeschützte  Kontext: Palais Schwerin / Münze Palais Schwerin (Nr. 1–3) erhalten blieb. Hier befand sich auch von 1791 bis 1881 die Stadtvogtei, deren prominenter Häftling zeitweise Fritz Reuter (1810–1874) war. Nach den Zerstörungen des II. Weltkrieges und dem Ausbau von Grunerstraße und Mühlendamm zu mehrspurigen Hauptverkehrsstraßen 1966 ging die ursprüngliche Gestalt des Platzes verloren.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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