Kantorowicz, Alfred (Pseud. Campe, Helmuth)

* 12.08.1899 Berlin,
† 27.03.1979 Hamburg,
Literaturhistoriker.

K. arbeitete nach Jurastudium und Promotion 1924 zunächst als Redakteur für verschiedene Zeitungen, wurde im Herbst 1931 Mitglied der KPD und emigrierte 1933 nach Frankreich. Er nahm am Spanischen Bürgerkrieg teil, kehrte 1939 nach Frankreich zurück und wurde dort bei Kriegsbeginn interniert. 1941 gelang ihm die Flucht nach New York. Im Januar 1947 kehrte er nach Berlin zurück, wo er Begründer und Herausgeber der gesamtdeutschen Nachkriegszeitschrift „Ost und West“ wurde, eine Professur für deutsche Literatur an der  Kontext: Humboldt-Universität zu Berlin Humboldt-Universität erhielt und Leiter des Heinrich-Mann-Archivs war. K. übersiedelte 1957 in die Bundesrepublik, wo er sich vornehmlich der Erforschung und Darstellung der Exilliteratur widmete. Im „Deutschen Tagebuch“ (2 Bände 1959 und 1961) beschrieb er sein Lebensgefühl in der DDR und setzte sich kritisch mit dem Stalinismus auseinander. Sein Geburtshaus stand in der Krausnickstraße 1, seine Kinderzeit verlebte er u. a. am Holsteiner Ufer. Eine Gedenktafel an der Kreuznacher Straße (Wilmersdorf) erinnert daran, daß K. von 1931 bis 1933 dort wohnte.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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