Joel, Curt Walter

* 18.01.1865 Greiffenberg/Schlesien,
† 15.04.1945 Berlin,
Jurist.

Nach dem Studium der Rechtswissenschaft war J. seit 1899 als Staatsanwalt, u. a. in Berlin, tätig. Während des I. Weltkrieges wirkte er auf dem Gebiet der Spionage und Gegenspionage und wurde 1917 Direktor im Reichsjustizamt, Wilhelmstraße 60–61, 1920 Staatssekretär im  Kontext: Reichsministerium der Justiz Reichsministerium der Justiz. Während der Weimarer Republik galt J. als „graue Eminenz“ bzw. Zentralgestalt der deutschen Justiz. Am 10. 10. 1931 erfolgte seine Ernennung zum Reichsjustizminister. Nach dem Rücktritt des Kabinetts Heinrich Brüning (1885–1970) ging er 1932 in den Ruhestand. Als „Schutzjude“ Heinrich Himmlers lebte J. bis zu seinem Tod in Schlesien und Berlin.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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