Mitte (Alt-Cölln),
auf dem Areal zwischen Friedrichsgracht und Kleiner Gertraudenstraße.
Das Wohn- und Geschäftshaus direkt an der Gertraudenbrücke wurde 18941898 von Max Jacob und Georg Roensch für Wilhelm Müller errichtet, der hier auch jahrzehntelang seine Goldwarengroßhandlung betrieb. Die Architekten gestalteten das Haus im neogotischen Stil mit Bezug auf die Petrikirche. Es ist als einziges stattliches Gebäude dieser Entstehungszeit nach den Flächenzerstörungen des letzten Krieges in der Gegend von Gertraudenstraße/ Spittelmarkt erhalten. Die inzwischen geschwärzte Sandsteinfassade des viergeschossigen und stark vertikal gegliederten Baues zeigt über dem Erdgeschoß figürlichen Schmuck. Reiche Verzierungen tragen die Fenster der vierten Etage und der Dachbereich. Besonders üppiges Dekor findet sich an den Schmuckgiebeln. Das Erdgeschoß ist mit Ladenlokalen ausgestattet, die Obergeschosse sind für Büros und Wohnzwecke ausgebaut. In der DDR hatte hier der Bezirksverband Berlin des Deutschen Turn- und Sportbundes seinen Sitz, im Erdgeschoß befanden sich eine Gold- und Juwelenhandlung und ein Kunstgewerbegeschäft. Das Haus steht auf der Denkmalliste.