Deutsches Historisches Museum (DHM)

Mitte (Friedrichswerder), Unter den Linden 2, im  Kontext: Zeughaus Zeughaus. Als Arsenal errichtet, diente das Zeughaus schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts musealen Zwecken. Zunächst wurde hier eine der größten Militariasammlungen Europas zusammengetragen. Waffen, Uniformen und Trophäen dominierten in den Ausstellungen. Im II. Weltkrieg und in den Wirren der Nachkriegszeit ging ein großer Teil der 400 000 Sammlungsobjekte verloren. Im Oktober 1945 löste die Alliierte Kommandantur das Kriegsmuseum Zeughaus auf. Nach Beseitigung der Kriegsschäden zog das im Januar 1952 gegründete Museum für Deutsche Geschichte sukzessive ein. Das zentrale Geschichtsmuseum der DDR zeigte hier auf 8 000 mē Ausstellungsfläche eine ständige Ausstellung zur deutschen Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart sowie eigene Sonderschauen und Gastausstellungen. Der erste Direktor war Alfred Meusel (1896–1960), zuletzt leitete Wolfgang Herbst (1928–1995) das Museum. Nachdem die Regierung der DDR im September 1990 das Museum für Deutsche Geschichte liquidiert hatte, übernahm mit dem 3. Oktober 1990 das DHM Immobilie und Inventar. Das DHM besaß bis dahin weder eine nennenswerte Sammlung noch ein Ausstellungsgebäude. Am 28. 10. 1987 war nach dem feierlichen Gründungsakt des DHM im  Kontext: Reichstag Reichstag auf dem vorgesehenen Baugelände für das künftige Museumsgebäude im Alsenviertel eine Stiftungstafel eingeweiht worden, ohne aber jemals mit dem Bau zu beginnen. Zum Generaldirektor des DHM war Christoph Stölzl (* 1944) berufen worden.

Dia-Serie Deutsches Historisches Museum Aufklärung und Verständigung über die gemeinsame Geschichte von Deutschen und anderen Europäern ist die leitende Idee des DHM. In der künftig wieder 8 000 mē umfassenden Dauerausstellung sollen Zeugnisse der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Geschichte von 1200 bis 1990 ihren Platz finden. Filme zu laufenden Ausstellungen gehören zum Programm des im Februar 1991 gegründeten Zeughauskinos. Gegenwärtig erhält das DHM Hinter dem Gießhaus einen Erweiterungsbau.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html