hatte seinen Sitz von 1945 bis 1991 in Mitte (Friedrichstadt), Französische Straße 32.
Um 1900 errichtet, gehörte das Gebäude zuerst der Bankfirma Dreyfus & Co. Am 11. 3. 1919 wurden auf dem Hof 29 Angehörige der Volksmarinedivision erschossen, woran von 1949 bis 1990 eine Gedenktafel erinnerte. Nach der Rekonstruktion des Gebäudes durch das Architekturbüro Kollhof & Timmermann bezogen die Bankfirma Delbrück & Co. Privatbankiers und zwei Immobilienbüros das Haus. Der Aufbau-Verlag war auf Initiative von Kulturbund-Präsident Johannes R. Becher von Klaus Gysi (19121999), Otto Schiele, Kurt Wilhelm und Heinz Willmann (19061991) am 16. 8. 1945 gegründet worden. Als Geschäftsführer wurden Wilhelm und Schiele bestellt, Wilhelm im Rang des Verlagsleiters. Erste Veröffentlichungen waren: Theodor Plieviers Roman Stalingrad sowie Manifest und Ansprache von der Gründungskundgebung des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands. Im A. erschienen Werke von Heinrich Mann (18811950), Arnold Zweig (18871968) und Anna Seghers (19001983). 1956 wurden Verlagsleiter Walter Janka (19141994), Wolfgang Harich (19231997), stellvertretender Cheflektor, und die beiden Redakteure der beim A. beheimateten Wochenzeitung Sonntag Gustav Just (* 1921) und Heinz Zöger verhaftet und 1957 wegen Boykott-Hetze zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Als Verlagsleiter folgten u.a.Klaus Gysi (19121999) und Elmar Faber (* 1934). Mit dem01.01.1964 wurden die Programme von Rütten & Loening, Berlin, und des Thüringer Volksverlages, Weimar, an den A. angeschlossen. So kamen zu der Zeitschrift neue deutsche literatur die Weimarer Beiträge und die Marginalien. Bis 1990 edierte der A. 4 500 Erstauflagen in 125 Millionen Exemplaren. 1991 erwarb Bernd F. Lunkewitz den A. und Rütten & Loening, die heute ihren Verlagssitz in der Neuen Promenade 6 haben.