Charlottenburg,
Olympiastadion.
Die Skulpturen gehören zum ehemaligen Reichssportfeld, dem wohl am besten erhaltenen "NS-Gesamtkunstwerk". Die Plastiken in der weitläufigen Anlage sind meist auf Fernwirkung konzipiert und daher monumental, außerdem meist blockhaft gestaltet (Entstehung 1935/36). Hinter dem Osteingang des Stadions stehen die Plastiken Staffelläufer und Diskuswerfer. Beide sind aus Muschelkalk und wurden von Karl Albiker (1878-1961) geschaffen. Es handelt sich um etwa 6 m hohe, nackte, überaus athletische Figuren mit Staffelstab bzw. Diskusscheibe. Zwischen beiden (sowie auch westlich des Diskuswerfers) stehen eine Reihe von 2,5 m hohen Muschelkalkpfeilern mit den Austragungsorten der Olympischen Spiele, den Namen deutscher Wettkampfsieger und Reliefdarstellungen einzelner Sportarten (Künstler unbekannt, die Stelen der Jahre 1960/1964/1968 schuf Erika Schewski-Rühling). Am Südtor (Coubertinplatz) befindet sich die 10 t schwere Olympiaglocke von 1936 (befindet sich vorübergehend auf dem Adlerplatz, links neben dem Eingang zum Haus des Deutschen Sportes). Im Zweiten Weltkrieg war sie bei der Beschädigung des Glockenturmes heruntergefallen, gesprungen und konnte seitdem nicht mehr ertönen (bis 1956 war sie außerdem vergraben). Sie besteht aus Stahlguss, ruht auf einem Steinsockel (etwa 3 m x 3 m x 1 m) und ist 2,6 m hoch (Durchmesser von etwa 2 m bis zu 4 m). Verziert ist sie mit Reichsadler, dem Brandenburger Tor und Olympischen Ringen. Am Marathontor im Westen stehen die Skulpturen Rosseführer, zwei Gruppen aus Muschelkalk von Josef Wackerle (1880-1959). Sie haben einen Abstand von etwa 15 m und sind ca. 4 m hoch; jeweils ein nackter Mann hält ein Pferd am Zaum. Südlich von diesen steht die Skulptur Sportkameraden (etwa 4 m x 1 m x 6 m) von Sepp Mages. Sie zeigt zwei nackte Männer, einer davon mit Schwert, der andere mit Badehandtuch. Nördlich der Rosseführer befindet sich die Skulptur Siegesgöttin von Willy Meller (1887-1944), etwa 6 m hoch. Sie ist bekleidet und hält in ihrer rechten Hand den Siegeslorbeer. Keramische Reliefs von Max Läuger (1864-1952) befinden sich im Schwimmstadion (eine Robbe und drei Pinguine sowie sechs etwa einen Meter große Figuren). Vor der
Quellen und weiterführende Literatur:
[ Endlich/Wurlitzer, Dehio
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon