Zollernhof

Mitte (Dorotheenstadt),
Unter den Linden 36–38,
Mittelstraße 45–48.

Dia-Serie Zollernhof Das Bürogebäude entstand 1910/11 nach einem Gesamtentwurf von Kurt  Kontext: Berndt, Kurt Berndt. Die Gestaltung der neoklassizistischen Fassade, des Vestibüls und des Haupttreppenhauses lag in den Händen von Bruno Paul (1874–1968). Die Baupläne für die Gaststätte „Zollernhof“ erarbeitete Henry Groß. Bauherr war Fritz Urban. Den ursprünglich sechsachsigen Bau (Nr. 38) hat das Architekturbüro Bielenberg & Moser (Richard Bielenberg (1871–1929) und Josef Moser (1872–1963)) 1938 in gleicher Gestaltung um sechs Achsen nach Osten (Nr. 36) erweitert und dabei den Figurenschmuck des Attikageschosses in die Mitte gerückt. In einem Vorgängerbau, Unter den Linden 54/55 (heute Nr. 36), war der Erfinder einer Kurzschrift Wilhelm  Kontext: Stolze, Heinrich August Wilhelm Stolze gestorben, woran früher eine Gedenktafel erinnerte. Der fünfgeschossige Z. ist ein Stahlskelettbau mit rückwärtigen, bis zur Mittelstraße sich erstreckenden Flügeln. Die durch Natursteinplatten verkleidete blockhafte neoklassizistische Fassade faßt je ein Schaufenster im Erdgeschoß und je ein Fensterpaar in den drei Obergeschossen durch senkrechte Rahmung zusammen. Im II. Weltkrieg beschädigt, ist der Z. danach wiederhergestellt worden. Die Gaststätte „Zollernhof“ ist nicht mehr vorhanden, die Innengestaltung hat sich geändert. Der Z. wurde 1949 Sitz (bis 1990) des Zentralrates der Freien Deutschen Jugend (FDJ), der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“, der FDJ-Bezirksleitung Berlin, des Komitees für Touristik und Wandern der DDR sowie eines Spezialgeschäfts für Pionier- und FDJ-Kleidung, Touristik, Sport und Camping. Von 1997 bis 1999 ließ das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) den Z. unter Leitung von Thomas Baumann sanieren und umbauen. Hier befinden sich seit dem 3. 2. 2000 das ZDF-Hauptstadtstudio mit Produktionsräumen. Der Z. steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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