Den Bauplan hatte Ferdinand Hermann Gustav Möller skizziert und August Orth ausgearbeitet. Am 16. 10. 1866 erfolgte die Grundsteinlegung, zwischen 1868 und 1872 zwang Geldmangel zur Unterbrechung der Arbeiten, am 2. 3. 1873 fand die Weihe statt. Gestiftet hatte Wilhelm I. den Bau als Votivkirche aus Dankbarkeit für das Scheitern eines Attentats, das am 14. 7. 1861 auf ihn in Baden-Baden verübt worden war. Das neue Gotteshaus erhielt den gleichen Namen wie die Zionsgemeinde, die sich hier 1864 gebildet hatte und sich nach dem bei Jerusalem gelegenen Ort der christlichen Verkündigung nannte. Im II. Weltkrieg beschädigt, wurde das Bauwerk bis 1952 wiederhergestellt. Der historistische Backsteinbau wurde im Rundbogenstil errichtet. Auf einem roten Ziegelsockel erhebt sich der mit gelben Backsteinen verblendete Baukörper: ein Hauptschiff und zwei schmalere Seitenschiffe mit Emporen. Der unten quadratische, oben achteckige Turm hat eine Höhe von 66 m. Seitlich sind Sakristei und Taufkapelle angebaut. Über dem Eingang zeigt ein von Ludwig Brodwolf (18391895) gestaltetes steinernes Relief eine Szene aus der Bergpredigt. Die Z. wurde aufgrund ihrer beeindruckenden Architektur auch Dom des Nordens genannt. In der Kirche predigte 1932 Dietrich Bonhoeffer, woran eine Gedenktafel sowie eine von Karl Biedermann 1987 geschaffene und 1997 aufgestellte Skulptur erinnern. In den letzten Jahren der DDR beherbergte die Z. die Umweltbibliothek und bot oppositionellen DDR-Künstlern Raum für Ausstellungen, Aufführungen und Lesungen. Auch heute finden hier neben Gottesdiensten Konzerte, literarische und theatralische Veranstaltungen statt. Die Z. steht unter Denkmalschutz.