W. trat nach Jurastudium, Promotion und erster Tätigkeit als Richter und Regierungsassesor 1883 in Berlin in das Reichsamt des Innern, Wilhelmstraße 74, ein. Er war u. a. am Aufbau des deutschen Wetterdienstes beteiligt und leitete als Reichskommissar den deutschen Teil der Weltausstellungen in Melbourne (1888) und Chicago (1893). Ab 1909 wirkte er als Staatssekretär im Reichsschatzamt ( Reichsfinanzministerium). 1912 stellte sich W. der Wahl zum Berliner Oberbürgermeister und wurde am 1. 9. gewählt. Bei Ausbruch des I. Weltkrieges drängte W. die Reichsleitung, eine Zwangs- und Rationalisierungswirtschaft für Lebensmittel einzuführen. Weitere Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren die flächenmäßige Vergrößerung Berlins und die Vorarbeiten für die Eingemeindungen und die Neustrukturierung Groß-Berlins 1920. Er nahm während seiner Amtszeit als Mitglied des Preußischen Herrenhauses auch Einfluß auf die Landespolitik. Im Oktober 1920 wurde W. der erste Oberbürgermeister der Einheitsgemeinde Groß-Berlin. Nach einer Abstimmungsniederlage trat er am 25. 11. 1920 zurück und zog sich aus der Politik zurück. 1922 veröffentlichte er seine Erinnerungen. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Alt-Buch (Pankow).